Ein Kleinwagen gemacht für die City? Im Nissan Micra Erfahrungsbericht gehe ich im Detail auf den Kleinwagen ein und zeige Euch in welchem Einsatzgebiet sich der kleine Japaner wohl fühlt.
Seit 2017 gibt es bereits die 5. Generation des Nissan Micra, meine Erfahrungen zum “City-Car” Nissan Micra gibt es im heutigen Autoblog Artikel. Kann der Kleinwagen von Preis-Leistung überzeugen?
Im Gegensatz zur 4. Generation ist die 5. Generation deutlich verändert, beim Vorgänger gab es noch viel mehr Rundungen, der Nachfolger und aktuelle Nissan Micra hingegen hat Ecken und Kanten und wirkt etwas reifer und männlicher.
Diese Designsprache ist auch bei Kleinwagen gefragt, Ecken und Kanten bringen etwas mehr Schärfe ins Design und das sportliche Aussehen wirkt sich positiv auf den ersten Blick aus.
Bereits im Herbst 2016 wurde der Micra auf dem Pariser Autosalon vorgestellt, das Konzeptfahrzeug gab es hingegen schon 2015 auf dem Genfer Autosalon zu bewundern. Damals durfte man sich schon von der neuen Designsprache überzeugen.
An der Front gefallen mir persönlich die langgezogenen Scheinwerfer am besten, ansonsten zeigt sich die Front eher emotionslos und schlicht. Besonders gut gefallen mir die Seiten und die C-Säule, welche sich über die hinteren Türen erstreckt.
Auch das Heck kann mich überzeugen, es wirkt homogen und sportlich zu gleich, für einen Kleinwagen in der Klasse optisch auf alle Fälle ansprechend. Man mag es mir verzeihen, aber trotz Modellpflege, hat die 4. Generation des Micra eher wie ein typisches “Frauenfahrzeug” gewirkt, beim neuen Nissan Micra ist der Außeneindruck wesentlich besser.
Beim Einstieg in den Innenraum bemerkt man sofort, dass der Micra genügend Platz und Raum bietet, zumindest gilt dies für Vorne.
Das Lenkrad kommt sportlich daher und ist abgeschrägt, das Cockpit und die Armaturen sind übersichtlich und haben kaum Knöpfe, was manchmal das Handling auch verbessern kann. Die Verarbeitung ist wie in diesem Preissegment nicht anders zu erwarten mittelmäßig, es wurde viel Hartplastik und Kunststoff verarbeitet. Mit dem optionalen Innenraum-Paketen kann man sich aber austoben, vor allem die Farbauswahl ist interessant.
Natürlich gibt es auch optional Ledersitze und Lederapplikationen, die die Wertigkeit steigern, jedoch treiben solche Extras die Gesamtkosten schnell nach oben. In der Basisvariante “Visia” sind die Funktionen beschränkt, immerhin bietet der kleine Zwerg im Innenraum ausreichend Ablageflächen und Staumöglichkeiten für allerlei Krimskrams.
Hinten sitzt man deutlich enger als vorne, eine Urlaubsfahrt über viele Stunden und 5 Mann an Bord sollte man sich also gut überlegen, zumindest wenn einem Komfort wichtig ist. Der Kofferraum bietet ein Stauraumvolumen von 300 Litern, mit umgeklappten Rücksitzen sogar deutlich mehr, einziges Manko: beim Umlegen der Rücksitze bleibt eine Stufe.
Insgesamt ist das Raum- und Platzangebot aber völlig in Ordnung und die enge auf den hinteren Plätzen ist in der Kleinwagenklasse völlig normal und fällt daher nicht negativ auf im Nissan Micra Erfahrungsbericht.
Obwohl man im Internet beispielsweise auf Wikipedia 5 Ottomotoren und 1 Dieselmotor findet, sind auf der Homepage lediglich zwei Benziner Ottomotoren in der Auswahl und zwar:
Die Zahlen stehen jeweils für die Motorleistung in PS, man merkt an dieser Stelle sofort, Rennsemmel und PS-Wunder braucht man im neuen Nissan Micra nicht erwarten.
Beim IG 71 handelt es sich um einen Dreizylinder mit 71 PS mit einem Drehmoment von 95 Nm ist er doch sehr träge und spätestens beim nächsten Berg auffahren wird man sich ärgern nicht den größeren Benziner genommen zu haben. Neben den Schwächen beim Drehmoment, wird der kleine Motor auch schnell laut.
Der IG-T 90 bietet mehr Leistung (90PS) und damit auch mehr Drehmoment und zwar 140 Nm was für einen Kleinwagen schon deutlich besser ist. Trotz kleinem Hubraum (898ccm) kann er durch seine Turboaufladung überzeugen.
Bei allen Motoren kommt der Vorderradantrieb zum Einsatz und dazu ein 5-Gänge Schaltgetriebe, den 6-Gang vermisst man vor allem dann, wenn man sich auf Landstraßen und Autobahnen befindet. Für den reinen Stadtverkehr dürfte die 5-Gangschaltung ausreichend sein.
Im Nissan Micra Erfahrungsbericht fühlt sich der Kleinwagen von Nissan am wohlsten, aufgrund dem Stop-and-Go und den Tempolimits ist er völlig ausreichend und beim Verbrauch gegenüber einem größeren Fahrzeug wie z.B. einem SUV unschlagbar.
Der IG 71 Motor im Nissan Micra erfüllt die Abgasnorm Euro 6c gleiche Abgasnorm gilt auch für den IG-T 90 Motor. Euro 6d-TEMP gibt es nur bei der IG-T 100 Variante, also dem 100 PS Ottomotor, dieser ist online im Konfigurator von Nissan nicht verfügbar!
Technische Daten des Nissan Micra:
Die gesamte Fertigung und damit auch der Einbau der Motoren erfolgt mittlerweile im Werk von Renault in Frankreich (Flins-sur-Seine), der Vorgänger, der Nissan Micra der 4. Generation wurde noch in Thailand gebaut.
Hier ein kleiner Auszug der Ausstattung vom Nissan Micra Visia:
Sicherheitsausstattung:
Innenausstattung:
Aus meiner Erfahrung lohnt sich bei der Auswahl der Pakete auf jeden Fall das Safety Paket I (Aufpreis 500,- EUR), dieses beinhaltet:
Für eine ähnliche Ausstattungsextras muss man bei anderen Autoherstellern tiefer in die Tasche greifen.
Quelle: nissan.de
In der Basisausstattung erreichte der Nissan Micra übrigens im NCAP Crashtest 4 von 5 Sternen, mit dem Safety Paket I sind es sogar volle 5 Sterne.
Wie bereits erwähnt, der Nissan Micra fühlt sich im Stadtverkehr am wohlsten und ist eindeutig für Ballungszentren gemacht, dabei kann er sogar Schlaglöcher von der Federung aus gut wegstecken, lediglich die Nebengeräusche sind laut und dringen nach Innen.
In Kurven ist die Karosserie etwas unbeherrscht und neigt recht stark, das geht natürlich etwas auf den Komfort, kommt aber auch auf die Geschwindigkeit an, in der man die Kurve nimmt. Für Landstraßen und Autobahnen ist der Micra lediglich vom Verbrauch ideal, Komfort ist begrenzt, besonders für die hinteren Beifahrer. Die lauten Innengeräusche sind bei hohen Geschwindigkeiten schon etwas nervig.
Der Komfort im Innenraum hängt natürlich auch vom Modell und der Ausstattungsvariante ab, folgende Ausstattungen stehen zur Verfügung:
Die höchste Ausstattung “Tekna” bietet den meisten Komfort, wie etwa eine Sitzheizung, eine Rückfahrkamera, ein BOSE Soundsystem oder auch eine Verkehrszeichenerkennung.
Start-Stopp gibt es beim Nissan Micra nur ab der Variante ACENTA und auch nicht beim IG 71 52 kW Motor, wer es braucht!
Der Testverbrauch liegt im Stadtverkehr bei guten 6,4 Litern auf 100 km, obwohl er damit 1-2 Liter über dem angegebenen kombinierten Verbrauch liegt, ist der Wert okay wenn man Stop-and-Go einbezieht, auf gerader Strecke (beispielsweise Landstraße) dürfte der Verbrauch bei etwa 4,5 Litern liegen.
Die Abgasnormen Euro 6b und 6c sind zwar nicht die Heilsbringer, beim Diesel bekommt man immerhin Euro 6d-Temp. Der Luftwiderstabdswert cW liegt bei 0,29 bei einer Stirnfläche von 2,12 m²
Ab 11.990,- EUR geht es mit der Ausstattung “Visia” los und zwar mit dem kleinen 71 PS Motor, der Aufpreis zum 90 PS Motor beträgt 3.200,- EUR was ich persönlich aus eigener Erfahrung für überzogen halte.
Eine gut ausgestattete Variante dürfte der Nissan Micra N-Way sein, ab 14.590,- EUR gibt es den Micra dann beispielsweise mit Sitzheizung, Rückfahrkamera und 7 Zoll Farbdisplay, hier liegt der Aufpreis zum IG-T 90 lediglich bei 1.300,- EUR dann also bei 15.890,- EUR
Die höchste Ausstattung “Tekna” mit dem stärksten Motor kommt auf einen Gesamtpreis von 19.490,- EUR, eine stolze Summe wie ich finde, trotz guter Ausstattung.
Eigentlich sind meine Erfahrungen zum Nissan Micra positiv, wenn da nur das Wörtchen “eigentlich” nicht wäre.
Beim aktuellen Nissan Micra in 5. Generation handelt es sich um einen soliden Kleinwagen mit einer netten und aufgehübschten Optik, auch die Sicherheitssysteme und Extras können überzeugen, leider jetzt mit satten Aufpreisen.
Wir als Autofahrer sind heutzutage sehr anspruchsvoll und das gilt besonders bei Neuwagenfahrzeugen, ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand knapp 20.000,- EUR für einen Kleinwagen ausgeben möchte wie es bei der Variante “Tekna” der Fall ist. Die Aufpreise bei der Ausstattung finde ich einfach zu happig.
Auch die Auswahl bei den Motoren ist sehr gering, wenn gleich Downsizing derzeit beliebt ist, halte ich nicht viel davon, die Motoren nach unten hin und vom Hubraum derart zu komprimieren um sie dann sozusagen künstlich mit einem “Turbo” aufzubocken, schwierige Angelegenheit.
In meiner Bewertung muss ich zwei Sterne abziehen und lande damit bei 3 von 5 Sternen. Wer auf Schnick-Schnack, Sicherheitsextras wie etwas Kennzeichenerkennung verzichten kann und das Gefährt ohnehin fast nur in der Stadt bewegen will, für den dürfte die Basisvariante “Visia” die richtige Wahl sein, auch preislich.
Wer sich ein genaueres Bild machen möchte, hier ist ein Video zum Nissan Micra Acenta von Jan Gleitsmann/Ausfahrt.tv:
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