Nicht wenige EU Bürger glauben im Ausland sicher zu sein und sich Strafzetteln und Knöllchen entziehen zu können – weit gefehlt!
Parkkrallen sind im Ausland besonders intensiv im Einsatz, aber warum ist das der Fall?
Neben sonst Autotests und Autochecks habe ich mich heute dieser Frage angenommen und kann Euch sozusagen live aus dem Ausland, genauer gesagt Kroatien/Istrien berichten.
Aber erst der Reihe nach, damit jeder auch wirklich versteht was eine Parkkralle ist und wie eine Parkkralle im Ausland zum Einsatz kommt.
Dabei handelt es sich um eine schlossgesicherte Vorrichtung, welche an der Felge eines Autorades befestigt wird.
Eine Parkkralle soll in erster Linie eine Weiterfahrt oder eben das Wegfahren verhindern.
Zum Einsatz kommt die Parkkralle im Ausland recht häufig, aber auch in Deutschland führen einige Gemeinden diese Art der sicheren Vollstreckung ein.
Der Einsatzbereich liegt sowohl im privaten Rahmen ( zur Diebstahlsicherung ) als auch im öffentlichen Interesse.
Gemeinden nutzen Parkkrallen um Verkehrssünder bei Vergehen von der Weiterfahrt abzuhalten.
Der Vorteil liegt darin, dass der Verwaltungsaufwand geringer ist und die Strafe vor Ort bezahlt werden kann.
Wer eine Parkkralle übrigens absichtlich entfernt, macht sich zumindest in Deutschland strafbar.
Natürlich kann man eine Parkkralle los werden, wie in diesem Video zu sehen:
Ob Parkkralle im Ausland oder in Deutschland, die Entfernung ist strafbar und um die Kosten für das “Falschparken” kommt man so ebenfalls nicht herum.
Grundsätzlich haben sie alle die gleiche Funktion und einen ähnlichen Aufbau.
Meist erkennt man sie an der gelben Farbe, die bekannteste und meistverkaufte Parkkralle ist wohl die BS-Universa 285 (Typ 2000) zumindest in DE und der EU.
Welche Möglichkeiten, Modelle und zu welchem Einsatzzweck man diese verwenden kann seht ihr auf dieser Seite.
Man sollte sich schon genau informieren was erlaubt ist oder nicht denn als Privatmann darf man nicht einfach einem Falschparker eine Parkkralle anbringen.
Der Tatbestand der Nötigung liegt nahe und es fehlt an der genauen Rechtsgrundlage.
Somit könnte man möglicherweise am Ende selbst auf den Kosten sitzen bleiben.
Während meines Aufenthaltes konnte ich mich selbst vom Einsatz der Parkkralle überzeugen.
In Istrien beispielsweise, besonders um Pula herum fackeln die Ordnungshüter nicht lange.
Einmal falsch geparkt, schon wird eine Parkkralle angebracht. Weiterfahrt ohne Schäden am Auto unmöglich!
Macht Sinn, denn wenn ein Auto mit deutschem Kennzeichen in Kroatien eine Ordnungswidrigkeit begeht ist der Aufwand recht hoch.
Haftbar und nachvollziehbar ist man in der EU sowieso, aber der Aufwand für “ein paar Euro” wäre wohl zu hoch für die kroatischen Behörden.
Deshalb kommt die Parkkralle im Ausland immer öfter zum Einsatz. Die Übeltäter werden sofort zu Kasse gebeten und der Aufwand ist recht gering.
Die Kosten im Übrigen, sind wenn man es mit Deutschland vergleicht, definitiv höher.
Zwischen 160 und 200 Kuna werden veranschlagt also zwischen 23 und 30 Euro umgerechnet.
In Deutschland kostet normales Falschparken meist “nur” 15 Euro.
Das Hauptproblem sind aber nicht die Kosten!
Problematisch ist es, wenn man jemanden suchen muss, der die Parkkralle wieder entfernt!
Wenn man zum Beispiel im Urlaub ist und sich mit solchen Problemen auseinandersetzen muss, dann wird der Urlaub schnell zum Horrortrip.
Mein Tipp:
Lieber ordentlich parken oder eben ein Parkticket ziehen, damit lassen sich nicht nur Kosten vermeiden.
Das Nervenkostüm wird nicht belastet und der Urlaub kann wieder zum Genuss werden.
Grundsätzlich sind auch andere Länder in der EU mit der Nutzung von Parkkrallen beschäftigt.
Und in anderen Ländern können die Strafen noch wesentlich höher ausfallen.
In der Schweiz welche nicht zur EU gehört, ist diese Praxis schon längere Zeit Gang und Gebe.
Obwohl die Vollstreckung in Deutschland recht gut funktioniert nutzen immer mehr Städte und Gemeinden diese Technik.
Im Stuttgarter Raum, beispielsweise Ludwigsburg, nutzt man Parkkrallen von Beginn an.
Hier möchte man sich ebenfalls den Aufwand für die Verwaltung und mögliche Vollstreckung sparen und geht den direkten Weg.
Auch andere Städte und Bundesländer sind bereits in der Nutzung von Parkkrallen oder in der Planung.
Also Achtung beim Parken!
Der Einsatz solcher Parkkrallen macht schon Sinn besonders dann, wenn es sich um Wiederholungstäter handelt.
Parkkralle im Ausland war für mich schon ein etwas überraschendes Bild, zumal meine Recherche ergab, dass es wohl bereits einige Urlauber erwischt hatte.
Sicher ist auch, die Städte und Gemeinden lassen sich immer wieder etwas einfallen, um Verkehrssünder entsprechend zur Kasse zu bitten.
Für alle die an Mitmenschen und den alltäglichen Verkehr besonders in Innenstädten denken, darf man ein Lob aussprechen.
Andere die eher egoistisch sind und die eigenen Bedürfnisse voranstellen, wird schon bald öfters eine solche Parkkralle im Ausland oder in Deutschland erwarten.
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