Technische Daten

Von der Rennstrecke auf die Straße – Innovationen aus dem Motorsport

Im Motorsport geht es darum, bessere Leistung aus dem eigenen Wagen herauszuholen, als der Gegner es kann. Aus diesem Grunde tüfteln hunderte Ingenieure vor und während der Saison an neuen Entwicklungen und technischen Innovationen, die einen Vorsprung gegenüber den Konkurrenten gewährleisten sollen.

Ein nicht unbeträchtlicher Teil des Budgets eines Rennstall wird in Entwicklung und Forschung gesteckt. Von der Automatikschaltung bis zum Hybridantrieb – die Innovationen aus dem Motorsport nehmen auch auf den alltäglichen Straßenverkehr ihren Einfluss. Wir schauen, wo die Entwicklungen von Formel 1 und Co. Heute zum Einsatz kommen.

Erkenntnisse aus dem Motorsport helfen im Straßenverkehr

Natürlich lassen sich nicht alle Entwicklungen aus dem Motorsport eins zu eins auf die Straße übertragen, denn einerseits sind viele Technologien speziell für Rennsituationen entwickelt worden und andererseits würden die Entwicklungskosten für Serienfahrzeuge rasant steigen.

Trotzdem geben die Innovationen von der Rennstrecke wichtige Impulse für den Alltag. Dabei gehen die Innovationen über den reinen Straßenverkehr hinaus und werden auch beim Militär und in der Wissenschaft angewendet. Mittlerweile unterscheiden sich Rennwagen und Serienauto natürlich gewaltig, beide Fahrzeuge sind für völlig verschiedene Zwecke gebaut worden.

Deutlich wird dies zum Beispiel bei der unterschiedlichen Herangehensweise an die Aerodynamik. Sowohl Renningenieure als auch Serienbauer beschäftigen mit dem Windwiderstand. Beim Racing wird allerdings eher auf Abtrieb gesetzt, während im Straßenverkehr in erster Linie Effizienz durch verminderten Luftwiderstand im Mittelpunkt steht.

Der Durchbruch der Hybrid-Technologie

Der mittlerweile in Serie geläufige Hybridantrieb wurde ursprünglich für die Formel 1 entwickelt. Doch dabei geht es nicht nur um die Zweischaltung von Benzin- und Elektromotor, sondern auch um die Rückgewinnung von Energie. Kraftstoffverbrauch und Effizienz sind hier die Stichworte.

Während es in der Formel 1 in erster Linie darum geht, aus möglichst wenig Sprit, sprich möglichst wenig Gewicht, die maximale Leistung herauszuholen, kommt diese Technik im täglichen Straßenverbrauch vor allem dem Spritsparen zugute.

Innovationen bekannt aus dem Rennsport

Während der erste Verbrennungsmotor aus dem Jahre 1876 eine thermische Effizienz von nur 17 Prozent hatte und ein durchschnittlicher PKW bei ungefähr 30 Prozent liegt, ist es Ingenieuren von Mercedes gelungen, einen Wirkungsgrad von über 50 Prozent zu erreichen. Kein Wunder, dass die Silberpfeile von Mercedes schon immer die F1 geprägt haben.

Vor allem die heute sehr geläufige Variante der Energierückgewinnung zur Ladung der Batterie kann als wesentlicher Beitrag der Formel 1-Forschung zur Serientechnologie im Hybridbereich gesehen werden.

Computergesteuerte Auswertung wird zum Standard

Was in der Formel 1 schon lange nicht mehr wegzudenken ist, wird in den kommenden Jahren auch im Alltagsverkehr Standard werden: die computergesteuerte Auswertung relevanter Daten. Dazu zählen unter anderem Spritverbrauch, Abnutzung oder Antriebssteuerung. Telemetriedaten gehören in der Formel 1 schon seit Jahrzehnten dazu, doch die immer intelligenter werdende Technik sorgt nun auch dafür, dass der Computer automatisch eingreift. Besonders relevant werden diese Daten natürlich beim Zustand der Reifen.

Rennerprobte Sicherheitskonzepte in Serie

Insbesondere im Bereich der Fahrzeugsicherheit hat die Serienproduktion vom Rennsport gelernt. Die Scheibenbremse beispielsweise gehört zu den großen Fortschritten im Bremsbereich. Anders als eine Trommelbremse greift die Scheibenbremse wesentlich schneller und verkürzt somit den Bremsweg.

Falls die Bremsen mal wieder gereinigt oder repariert werden müssen, gibt es hier einen passenden Ratgeber. Auch die Turbo-Technologie, die heute in nahezu allen Verbrennungsmotoren zu finden ist, stammt ursprünglich aus dem Rennsport.

Was tun gegen die Dominanz?

Wenn man all diese Errungenschaften betrachtet, scheint die Formel 1 oder der Rennsport im Allgemeinen durch den hohen Entwicklungsdrang immer im Wandel. Dies liegt nicht zuletzt an der FIA. Die Automobilsport-Verband setzt Jahr für Jahr neue Regeln fest, nach denen die Ingenieure den Wagen konstruieren.

Stellt sich beispielsweise heraus, dass ein Team durch eine neue Technologie einen übermächtigen Vorteil hat, kann es vorkommen, dass diese Technik entweder verboten wird, oder aber für die kommende Saison zum Standard für alle Wagen wird. So soll unter anderem die Spannung in der Formel 1 erhalten bleiben. Dass dies zur Zeit nur mäßig klappt, erkennt man unter anderem an den Sportwetten für die aktuelle F1-Saison.

Titelverteidiger Lewis Hamilton hat einen Großteil der Rennen gewonnen und ist auch für das kommende Rennen in Mexik mit einer Quote von 3,00 (Stand 22.10.) der Favorit. Trotzdem sind Überraschungen und und unvermutete Titelsieger im Motorsport niemals ausgeschlossen.

Regeländerungen führen zu Innovationen

Um diese Dominanz zu brechen, planen die Verantwortlichen der anderen Rennställe natürlich schon für die kommende Saison. Hier geht es darum, neue, innovative Technologien zu entwickeln, um möglicherweise zu den Silberpfeilen aufschließen zu können.

Letztlich kann man den Ingenieuren nur die Daumen drücken, denn früher oder später könnten die technischen Details auch Einzug in die Serienherstellung finden.

 





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