Elektrische Nutzfahrzeuge sind im Kommen

Elektrische Nutzfahrzeuge im Aufwind

In den letzten Jahren hat sich in Deutschland ein bedeutender Wandel im Verkehrssektor vollzogen: immer mehr elektrische Nutzfahrzeuge sind auf den Straßen zu sehen. Diese Entwicklung ist Teil der politischen Bemühungen, den Verkehrssektor nachhaltiger zu gestalten und die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen.

Elektrische Nutzfahrzeuge sind mittlerweile eine vielversprechende Option für Unternehmen, die einen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten und gleichzeitig langfristig ihre Betriebskosten senken möchten.

Fördermaßnahmen durch die Bundesregierung

Die Bundesregierung hat verschiedene Anreize ausgerufen, um den Einsatz von elektrischen Nutzfahrzeugen zu erhöhen. So wurde bereits 2015 das Elektromobilitäts-Gesetz (EmoG) auf den Weg gebracht. Es regelt den bevorrechtigten Verkehr von Elektrofahrzeugen und gewährt diesen bestimmte Sonderrechte. Dazu gehören die Nutzung von Bus- oder Sonderspuren, das Parken auf bestimmten gekennzeichneten Plätzen, eine Reduzierung der Parkgebühren oder aufgehobene Durchfahrtsbeschränkungen von zum Beispiel Abgasschutzonen.

eDeliver Maxus, elektrische Nutzfahrzeuge Bildquelle: maxusmotors.de

eDeliver Maxus, elektrische Nutzfahrzeuge Bildquelle: maxusmotors.de

Dieses Gesetz ist zunächst bis zum 31. Dezember 2026 befristet. Als Kaufanreiz für Elektrofahrzeuge wurde der Umweltbonus eingeführt. Ein Teil des für das Fahrzeug anfallenden Nettolistenpreises wird von Bundesregierung und Industrie übernommen. Ab dem 1. Januar 2023 gilt die neue Förderrichtlinie des Umweltbonus. Diese besagt, dass elektrische Nutzfahrzeuge ab dem 1. September 2023 nicht mehr antragsberechtigt sind.

Die „Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur für elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge“ (Richtlinie KsNI) fördert die Anschaffung von Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben sowie den Aufbau der dazu erforderlichen Lade- und Tankinfrastruktur. Durch diese Förderung sollen Mehrausgaben bei der Fahrzeug- und Infrastrukturanschaffung reduziert werden. Etwa 80 % der Investitionsmehrausgaben werden bei einer Fahrzeugneuanschaffung vom Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) bezuschusst.

Zusätzlich zu den genannten Fördermaßnahmen wird die Anschaffung von elektrischen Nutzfahrzeugen auch durch steuerliche Anreize attraktiver gemacht: Elektrofahrzeuge sind in Deutschland bis 2025 von der Kfz-Steuer befreit. Außerdem können Unternehmen beim Kauf von Elektrofahrzeugen die Investitionsprämie in Anspruch nehmen und von steuerlichen Abschreibungen profitieren.

Geringere Betriebskosten

Allerdings ist der Anteil der elektrischen Nutzfahrzeuge im Vergleich zu den konventionellen Fahrzeugen immer noch relativ gering. Dabei kann der Einsatz von elektrischen Nutzfahrzeugen im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren dazu beitragen, Betriebskosten zu senken.

Elektrische Fahrzeuge benötigen keine teuren fossilen Brennstoffe wie Benzin oder Diesel, sondern werden mit Strom betrieben, der oft günstiger ist. Dies kann insbesondere bei häufigem Fahrzeuggebrauch erhebliche Einsparungen bringen.

Des Weiteren haben elektrische Fahrzeuge eine einfachere und weniger verschleißanfällige Antriebstechnik als konventionelle Fahrzeuge, was zu geringeren Wartungskosten führt. Auch die noch vorhandenen Steuervorteile senken die Betriebskosten.

Breite Palette an Modellen verfügbar

Der Anteil der in Deutschland bereits eingesetzten elektrischen Nutzfahrzeuge steigt stetig an. Insbesondere im städtischen Lieferverkehr und im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kann man dies schon beobachten. Viele Städte haben bereits begonnen, ihre Busflotten, Müllabfuhren, Straßenreinigungsfahrzeuge usw. auf Elektrofahrzeuge umzustellen, um die Emissionen im Stadtverkehr zu reduzieren.

Die Hersteller bringen immer neue elektrische Nutzfahrzeug-Varianten auf den Markt, sodass der Umstieg für viele Unternehmen attraktiver wird. Wer Minibusse, Pick-up-Trucks oder auch Liefer- und Kastenwagen benötigt, kann beispielsweise auf elektrische Nutzfahrzeuge von Maxus zurückgreifen. Der hier noch etwas unbekannte chinesische Nutzfahrzeughersteller hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Akteur im Bereich der Elektromobilität auch in Europa entwickelt.

Der deutsche Hersteller Daimler Truck baut sein vorhandenes Portfolio an elektrischen Nutzfahrzeugen ebenfalls aus und arbeitet an einem großen Elektro-Lastwagen für den Fernverkehr, der eine Reichweite von 500 km haben soll. Bislang liegt die Reichweite von elektrischen Lastkraftwagen der Marken Scania, MAN, Volvo und Daimler Truck zwischen 200 und 400 Kilometern.

Ladesäulenausbau muss vorangetrieben werden

Damit der Umstieg auf Elektro-Nutzfahrzeuge großflächig ein Erfolg werden kann, muss auch die Lade-Infrastruktur schnellstmöglich angepasst werden.

Die drei Lkw-Hersteller Daimler, Volvo sowie Traton, die Nutzfahrzeugsparte des Volkswagenkonzerns, möchten gemeinsam mit weiteren Partnern und öffentlichen Fördermitteln den Aufbau und Betrieb eines öffentlichen Hochleistungs-Ladenetzes für batteriebetriebene schwere Fernverkehrs-Lastwagen und Reisebusse in Europa aufbauen und haben dafür eine Absichtserklärung unterzeichnet.

So sollen in den nächsten Jahren bis zu 1.700 Hochleistungs-Ladestationen in der Nähe von Autobahnen und an anderen Orten, an denen die Lastwagen längere Standzeiten haben, errichtet werden. Gemeinsames Ziel aller ist es, dass die Aufladung der Nutzfahrzeuge während der normalen Standzeiten vorgenommen werden kann und es zu keinen Verzögerungen in der Terminplanung aufgrund von Ladevorgängen kommt.

Bildquelle: maxusmotors.de