Erfahrungen zum Nissan Qashqai
Erfahrungen zum Nissan Qashqai – mein Erfahrungsbericht
Auf der Homepage von Nissan wird der Qashqai als Null-Fehler-SUV beschrieben, in einem Dauertest mit 100.000 KM Laufleistung schneidet keiner so gut ab wie der Nissan Qashqai.
Ist die Importmarke aus Japan wirklich so gut? Meine Erfahrungen zum Nissan Qashqai möchte ich keinem vorenthalten, in meinem Erfahrungsbericht zum Qashqai wird deutlich, was das Crossover SUV wirklich kann.
Seit 10 Jahren ist das Crossover-SUV von Nissan nun bereits auf deutschen Straßen unterwegs, es wird also Zeit herauszufinden, ob der bisherige Erfolg den Japaner Recht gibt.
Erfahrungsbericht Nissan Qashqai
Ein Punkt gibt dem SUV aus Japan sofort Recht, denn der Qashqai gehört zu den erfolgreichsten Importfahrzeugen überhaupt.
Bei der großen Konkurrenz und immer mehr SUV-Fahrzeugen auf deutschen Straßen eigentlich ein großer Erfolg für Nissan.
Allen voran Toyota macht mit dem C-HR derzeit viel Wirbel und zeigt sich als echte Konkurrenz für den Qashqai von Nissan. Stichwort ist hier Urbanität und die Bezeichnung Crossover-SUV.
Im Dauertest konnte er bei Auto-Motor-Sport überzeugen, aber natürlich ist es kein perfektes Auto und zeigt Mängel oder vielmehr Schwächen auf, die es zu beachten gilt.
Meine Erfahrungen zum Nissan Qashqai sollen deshalb in erster Linie Stärken und Schwächen des Japaners aufdecken, so kann sich jeder selbst ein Bild davon machen.
Der Qashqai von Außen
Optisch ist der Qashqai immernoch ansprechend, wenn auch nicht besonders auffällig, man merkt schon das ein Facelift keine schlechte Idee wäre.
Ich kann jedoch Qashqai Fans beruhigen, denn Nissan hat zum Genfer Autosalon ein Facelift präsentiert u.a. mit einer optimierten Front und mehr Ausstattung im Innenraum.
Die Front ist beispielsweise Geschmackssache, mir persönlich gefällt sie nicht, zum Teil auch, weil in Serie nur Halogenscheinwerfer verbaut sind.
Heutige, moderne SUV sind vom Aussendesign schon wesentlich knackiger, hübscher und dadurch ansprechender, aber wie gesagt Geschmackssache.
Von der Tiefe betrachtet wirkt der Nissan Qashqai schon etwas bullig, dies erweckt auch ein wenig den Anschein, es mit einem besonders dynamischen SUV zutun zu haben, leider ist er aber nicht ganz so dynamisch, dazu später mehr.
Für meinen Eindruck ist er insgesamt etwas zu Rund, auch bei einem SUV dürfen Ecken und Kanten vorhanden sein, oder eben optische Blickfänger, da ist der Nissan recht nüchtern.
Nissan Qashqai Interieur
Platz für 4 Personen JA, aber besonders komfortabel ist dann doch anders.
Die Platzverhältnisse sind im Vergleich zu ähnlichen Fahrzeugen doch sehr beschränkt, besonders dann, wenn auch noch Gepäck und Zuladung erfolgt.
Der relativ klein bemessene Kofferaum macht dies dann auch nicht unbedingt annehmlicher, obwohl er über einen doppelten Boden verfügt. Mit 430 Litern Kofferraumvolumen liegt der Qashqai dennoch im Mittelfeld und im Durchschnitt.
Trotzdem würde ich mir wünschen, auch bei einem kompakten Crossover-SUV mehr Raum- und Platzangebot genießen zu dürfen. Bei umgeklappter Rücksitzbank kommt er immerhin auf knapp 1600 Liter Volumen.
Beim Umklappen der Sitze und Verstelleinrichtungen sollte man sich in Geduld üben, etwas unübersichtlich und komplex wirkt hier die Handhabung.
Cockpit und Armaturenbrett machen einen soliden Eindruck ohne dabei groß zu glänzen, wie in einigen Bereichen ist der Qashqai auch im Innenraum eher auf die wichtigsten Dinge beschränkt.
Das Interieur wirkt obwohl es nicht mit einem Oberklassefahrzeug zu vergleichen ist wertig und langlebig, bei guter Behandlung und Pflege hat man hier lange Spaß am Innenraum des SUV.
Lob kann man den Sitzen zollen, denn auch bei längeren Ausfahrten sitzt man sicher und bequem im Sitz, hier hat Nissan vieles richtig gemacht, auch wenn die Sitzeinstellung gewöhnungsbedürftig ist.
Motoren im Qashqai
Bei den Motoren zeigt sich Nissan transparent und überschaubar, es gibt jeweils 2 Ottomotoren und 2 Dieselmotoren, für den russischen Markt gibt es noch einen 2.0 l Ausführung, die ich aber Außen vor lasse.
Die Motorversionen sehen im Detail so aus:
Benziner:
- 1.2 DIG-T mit 115 PS
- 1.6 DIG-T mit 163 PS
Den 1.6 DIG-T Benziner gibt es erst seit dem Jahr 2015. Alle anderen Motoren gibt es bereits seit Marktstart November 2013.
Diesel:
- 1.5 dCi mit 110 PS
- 1.6 dCi mit 130 PS
Alle Motorversionen im Nissan Qashqai kommen in Serie mit einem 6-Gang Schaltgetriebe, bei dem 1.2 DIG-T Benziner und beim großen 1.6 dCi Diesel ist ein CVT-Automatikgetriebe optional erhältlich.
Ebenfalls Standard sind bei allen Modellen der Turbolader, was sich besonders bei den Dieselmodellen bemerkbar macht, diese sind etwas durchzugsstärker als die Benziner, da Sie schneller einen höheren Drehmoment erreichen.
Während die Benziner bei 190 Nm und 240 Nm Drehmoment liegen, fängt der kleine Diesel mit 260 Nm an und der größte Diesel mit 1.6 l schafft beachtliche 320 Nm Drehmoment.
Allradantrieb 4WD gibt es nur für den großen 1.6 dCi Nissan Qashqai, der Aufpreis liegt hier etwa bei 2000 EUR, ansonsten kommen alle Motorversionen von Werk aus mit einem Vorderradantrieb daher.
Auch von Werk aus ist eine Start-Stopp Automatik verbaut, die vor allem an Ampeln und im Staubereich, Einsparungen beim Spritverbrauch und Co2 Ausstoß bringen soll.
Erfahrungen zum Nissan Qashqai zeigen hier deutlich auf, wer auf Leistung, Beschleunigung und einen guten Drehmoment Wert legt, sollte sich für den 1.6 Benziner entscheiden, allerdings nur, wenn man nicht über 20000 KM jährlich fährt, dann unbedingt die Dieselvarianten anschauen.
Sicherheit und Ausstattung im Nissan
Die Sicherheit ist für die Japaner im Qashqai ein Hauptaugenmerk, so kommt es nicht von allein, dass der Nissan Qashqai im Euro NCAP Crashtest auch volle 5 von 5 Sternen erreichte.
Zur Ausstattung nach der Veröffentlichung des Facelifts gehören nun optional:
- Verkehrszeichenerkennung / Müdigkeitserkennung
- ein Fernlichtassistent mit Voll-LED Scheinwerfern
- Spurhalte- und Notbremsassistent
- Toter-Winkel Anzeige, wird durch ein Warnlicht angezeigt
- KO-Pilot System Warnung im hinteren Bereich z.B. vor Fußgängern
Nissan Safety Shield 360 Grad nennt es Nissan und möchte damit für Fahrer und Insassen einen Rund-um-Schutz bieten und vor allem schwere Unfälle vermeiden.
Das Thema “Einparken” hat Nissan ebenfalls vereinfacht, mit dem optionalen Einpark-Assistent und der Around View 360 Grad Ansicht bekommt man im hinteren Teil wirklich alles mit und kann wesentlich schneller reagieren.
Einparken wird damit zum Kinderspiel und der Einpark-Assistent im Nissan Qashqai tut sein Übriges. Meine Erfahrungen zum Nissan Qashqai in der 2. Generation zeigen mir, dass die Japaner aus Fehlern aus der Vergangenheit gelernt haben, bei Technik und Sicherheit uptodate sind.
Ausstattungsvarianten
Die Ausstattungsvarianten lauten:
- Qashqai Visia
- Qashqai Acenta
- Qashqai N-Connecta
- Qashqai N-Vision
- Qashqai Tekna
Mit der Ausstattungslinie “Tekna” bekommt man das Maß der Dinge und damit nahezu Vollausstattung, der Preis ist dann logischerweise deutlich höher, als in der Basisversion “Visia”.
Wer auf Komfort, Ausstattung und Sicherheit für mehrere Jahre nicht verzichten möchte, sollte sich zumindest für die N-Connecta oder N-Vision Ausstattung entscheiden.
Fahrwerk und Fahrkomfort
Obwohl der Qashqai ein abgestimmtes Fahrwerk und bequeme Sitze hat, ist das Fahrwerk dennoch ziemlich hoppelig.
Wer alleine im Qashqai unterwegs ist und keinerlei Zuladung hat, wird selbst bei kleinsten Unebenheiten merken, dass der Fahrkomfort nicht optimal ist. Insofern Zuladung an Bord ist, wird es nur signifikant besser.
Obwohl bei Nissan eine Fahrkomfortabstimmung automatisch erfolgt, wird einem in Kurvenlagen beispielsweise klar, dass diese Optimierung nicht ideal ist, das Crossover-SUV von Nissan wirkt einfach zu steif, Schuld daran trägt u.a. die Hinterachse.
Diese Erfahrungen teile nicht nur ich, ähnliche Erfahrungen zum Qashqai sind bereits von einigen Besitzern in diversen Internetforen geteilt worden. Also Nachsitzen! Ob es beim Facelift 2017 des Nissan Qashqai besser geworden ist, kann ich aktuell nicht sagen.
Die hohe Reichweite ( bis zu 1000 KM ) und die bequemen Sitze machen den Nissan Qashqai dennoch zu einem guten Langstreckenfahrzeug, allerdings nur solange die Fahrbahn und die Gegebenheiten passen.
Facelift 2017 des Nissan Qashqai
Zum Genfer Autosalon wurde pünktlich für 2017 ein Facelift des Nissan Qashqai präsentiert.
Folgende Anpassungen und Änderungen stehen beim Facelift Qashqai ins Haus:
- Ab der Variante “Tekna” wird es ein Adaptivlicht geben
- Ein neuer Kühlergrill soll die Front verschönern, dieser läuft unter dem Namen “V-Motion”
- Das Heck bekommt neue, attraktivere Leuchten, die gesamte Breite der Rückleuchten wird ausgenutzt
- Mit der Ausstattungserweiterung “Tekna+” gibt es für den Innenraum ein Highlight und zwar hübsches Nappaleder und BOSE Sound für die Ohren
- Der Innenraum soll noch hochwertiger wirken und kleinere Verbesserungen beispielsweise am Touchscreen und dessen Bedienung sollen erfolgen
Wem die Fahrauswahl zu gering war, der darf sich freuen, mit dem Facelift des Qashqai kommen zwei weitere Farben hinzu: Chestnut Bronze und Vivid Blue.
Ohne das Facelift im Detail gesehen oder gefahren zu haben, kann man bereits jetzt sagen, die versprochenen Anpassungen und Verbesserungen machen das Facelift des Qashqai attraktiver und interessanter.
Preise des Nissan Qashqai
Die Preise beim Qashqai beginnen bei unter 20.000 EUR.
Mit dem Basismodell “Vision” bekommt man bereits einen Crossover-SUV der Japaner für 19.900 EUR, immerhin schon dabei Start-Stopp, Audiosystem mit Bluetooth oder auch LED Tagfahrlicht. Dieser Preis bezieht sich auf den kleinsten, 1.2 l Benziner mit 115 PS.
Mit der Qashqai “Acenta” Version bekommt man ab 23.890 EUR bereits eine Klimaautomatik mit Sitzheizung, schicke 17 Zoll Leichtmetallfelgen und einen autonomen Notbremsassistenten.
Die “N-Connecta” Version liefert dann gleich ein Navigationssystem mit, inkl. dem 360 Grad Around View Monitor. Im Fahrerassistenzpaket ist dann u.a. die Verkehrszeichenerkennung enthalten. Diese Ausstattungsversion richtet sich besonders an Konnektivität und Entertainment ab 26.150 EUR erhältlich.
Die zweithöchste Linie “N-Vision” geht schon eher in Richtung Komfort, Alcantara/Ledersitze und verbesserte Innenausstattung glänzen hier hervor, zu kaufen ab 27.550 EUR.
Die höchste Ausstattungslinie “Tekna” hat einiges zu bieten, neben Voll-LED Scheinwerfern und einem Fernlichtassistenten, kann diese Version durch Eleganz und Exklusivität punkten, dazu gehören dann auch die 19 Zoll Leichtmetallfelgen.
Video zum Fahrbericht des Nissan Qashqai
Die Kollegen von Ausfahrt.tv haben ein ansprechendes Video erstellt, dieses zeigt den Qashqai im Fahrbericht, wer ihn in Action erleben möchte, sollte sich das Video zum Nissan Qashqai genauer anschauen.
FAZIT
Wie oben beschrieben sind Erfahrungen zum Nissan Qashqai zwiespaltig, dennoch zeigte der Dauertest einige Wahrheiten über Stärken und Schwächen auf.
Neben kleinere Schwachpunkten wie einer etwas trägen Belüftung oder Heizstärke der Sitzheizung, gibt es auch größere Minuspunkte wie z.B. das steife und unbequeme Fahrwerk, daran hilft auch die Fahrkomfortabstimmung nichts.
In den niedrigen Ausstattungsversionen wirkt die Verarbeitung auch etwas billig, was sicherlich mit dem Facelift des Nissan Qashqai ad acta gelegt wird.
Die Motoren sind weder groß sportlich noch übermotorisiert, sie verrichten ihre Dienste jedoch zuverlässig und wer sich an den Turboladern nicht stört, wird auch lange an den Renault-Motoren Freude finden. Besonders dies Dieselmotoren sind laufruhig und vor allem sparsam ( 3,8 bis 4,9 Liter auf 100 km ).
Für einen kompakten SUV ist der Laderaum und das Kofferraumvolumen in Ordnung, auch wenn eher im Vergleich im Mittelfeld, für mich sind die Maße und Abmessungen allerdings zu klein ausgefallen.
Ein weiteres Lob muss man auch zum Verschleiß und den laufenden Kosten aussprechen, die Verschleißteile sind nicht überteuert und halten verhältnismäßig lange, je nach Gebrauch versteht sich.
Insgesamt sind die Erfahrungen zum Nissan Qashqai positiv und wer auf großen Komfort oder einen starken Motor verzichten kann, bekommt einen zuverlässigen Crossover-SUV aus Japan, der sowohl technische als auch sicherheitsrelevante Vorzüge zu bieten hat.