Autonom unterwegs sein
Autonom unterwegs sein, schon bald in Serie?
Autonome Fahrzeuge sind im Aufwind, kaum einer hat es bemerkt, aber Konzerne wie Google, Tesla, Audi, BMW oder Mercedes sind im Hintergrund sehr aktiv.
Obwohl deutsche Autobauer beim Thema “Autonomes Fahren” mitmischen, ist die bisherige Erfahrung doch ernüchternd. Schon bald könnten Autonome Fahrzeuge in Serie gehen, aber nicht von Audi, BMW und Co. sondern von Google!
Google ist der Vorreiter und hat mit dem “Google Self Driving Car Project” und seinen 58 autonomen Testfahrzeugen bereits über 3 Millionen Kilometer autonom unterwegs zurückgelegt. Im Vergleich dazu, autonome Fahrzeuge von BMW haben seit dem Jahr 2009 erst etwa 25.000 KM zurückgelegt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Technologie-Konzerne wie Tesla oder Datenriesen wie Google die Autonomie in Fahrzeugen übernehmen ist sehr hoch.
Ausblick beim autonomen Fahren
Schon jetzt hat Google die höchste Autonomiestufe erreicht. Die SAE International hat insgesamt 5 Entwicklungsstufen hervorgebracht, welche ein Fahrzeug wirklich autonom gestalten.
- Stufe: vereinzelte Unterstützung des Fahrers durch Assistenzsysteme
- Stufe: mehrere Systeme werden kombiniert und kommen teilautonom zum Einsatz
- Stufe: Automatisiertes Fahren im ähnlichen Autobahnverkehr
- Stufe: Vollautomatisiertes Fahren im Stadtverkehr, Fahrer kann sich zurücklehnen
- Stufe: Selbständiges, autonomes Fahren; Lenkrad und Pedale sind nicht mehr nötig
Droht dem Ottomotor schon bald ein Aussterben?
Ganz so weit ist es natürlich noch nicht, dennoch, in 3-5 Jahren sind autonome Fahrzeuge “serienreif” und dann, ja dann hängt es vom Nutzer und der Nachfrage ab, aber natürlich auch von anderen entscheidenden Faktoren.
Insbesondere das Silicon Valley ist auf Zack und strebt mit aller Macht nach Vorne: Google, Tesla, Uber, alles große Konzerne aus den USA.
Google hat es bereits im vergangenen Jahr geschafft, die “Dreipunktwendung” einem Testauto erfolgreich anzulernen, ein Meilenstein auf diesem Gebiet. Mit der bisherigen Datenmenge und Erfahrung die Google Testfahrzeuge gesammelt haben, kann man bereits von einem Pionier sprechen.
Der Ottomotor hat natürlich noch nicht ausgedient, selbst wenn bereits in 3 Jahren autonome Fahrzeuge in Serie produziert werden können, bis zur Auslieferung und diversen Genehmigungen seitens dem Bundesverkehrsministerium können weiter Jahre vergehen.
Auch stellt sich die Frage, ob die Nachfrage nach autonomen Fahrzeugen überhaupt derart hoch sein wird, wie es sich vielleicht einige erhoffen. Meiner Meinung nach, wird der Umstieg auf “autonomes Fahren” genauso seine Schwierigkeiten haben, wie die Umsetzung von Elektroautos auf deutschen Straßen.
Aktivitäten deutscher Autobauer
Audi unterhält derzeit lediglich ein Testauto ( Name: Jack ) zum autonomen Fahren, das Projekt trägt den Namen: Audi A7 Piloted Driving Concept
Einsatzort dieses Forschungsautos ist die A9 zwischen Nürnberg und München. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h kann der Audi A7 damit selbständig: Beschleunigen, Bremsen, die Spur halten und einen Überholvorgang durchführen.
Auf der Skala der SAE International ist damit Stufe 3 erreicht. Obwohl Google bereits Stufe 5 erreicht hat, muss man an dieser Stelle erwähnen, dass Google Autos lediglich mit 40 km/h autonom unterwegs sind.
Stufe 3 bedeutet, dass der Fahrer innerhalb von wenigen Sekunden aktiv eingreifen kann und damit natürlich noch im Auto greifbar sein muss.
BMW hat mehrere Testfahrzeuge im Betrieb und verkehrt ebenfalls zwischen Nürnberg und München auf der A9, wie oben erwähnt sind etwa 25.000 KM bisher autonom gefahren worden. Auch bei BMW gilt aktuell Stufe 3.
Beide Autohersteller planen ab 2020 mit einer Produktion in Serie von autonomen Fahrzeugen.
Bei Mercedes-Benz nennt sich der autonome Fortschritt “Intelligent Drive”, zum Einsatz kommt die Technik dazu u.a. auf der Teststrecke in Sindelfingen. Weitere Infos zum Projekt von Mercedes gibt es HIER.
Europa ist autonom unterwegs
Auch in anderen Ländern, wie beispielsweise Schweden sind autonome Fahrzeuge unterwegs.
Volvo, eine Marke die stets für Fahrzeugsicherheit stand, startet ein Pilotprojekt in Göteborg, zum Einsatz sollen autonome SUVs aus der Serie XC90 kommen.
Getestet wird in diesem Projekt nicht von Technikern, sondern von echten Testkunden, nach Möglichkeit sollen die Tests im Jahr 2018 ausgeweitet werden und z.B. in London an den Start gehen.
Alle Erfahrungen und Systeme sollen dann in den IntelliSafe Autopilot von Volvo einfließen, son zumindest der Plan. Einen großen Vorteil hat Volvo schon jetzt, denn seit 2016 besteht mit dem Fahrtendienst UBER eine Kooperation.
Damit baut Volvo sozusagen, das UBER Auto. In den USA ist UBER wesentlich bekannter als hierzulande, in Pittsburgh werden beispielsweise bereits “autonome Fahrten” angeboten. Derzeit befindet sich Volvo etwa auf Level 3, eine mögliche Serienproduktion wird für 2021 angestrebt.
Laut BMW sollen bereits 2017 Testfahrzeuge mit Autonomiestufe 4 in der Münchner City zum Einsatz kommen, natürlich nicht führerlos.
Dennoch gilt vor allem für die deutschen Zugpferde Audi und BMW das Jahr 2020 als Richtungsweisend für DAS autonome Fahrzeug.
FAZIT
Die Serienproduktion von autonomen Fahrzeugen befindet sich so langsam auf der Zielgeraden.
Obwohl Automarken wie Audi und BMW schon fortgeschritten sind ( Autonomielevel 3 von 5 ) sind die Vorreiter andere, Google, Tesla, Uber und Co.
Diese Techriesen und Digitalunternehmen geben den Takt vor, allen voran Google ( Autonomielevel 5 von 5 ), die USA: Ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten, oder wie war das!?
Sicher ist, die deutschen Autobauer müssen sich ran halten und am Ball bleiben, wenn sie den technischen Fortschritt nicht vollständig verpassen wollen.
Dazu sind weiterhin hohe Investitionssummen und viel Erfahrung nötig, damit schon bald in Deutschland und Weltweit Autos autonom unterwegs sein können.
Es bleibt spannend wie sich das Thema “fahrerlose Autos” in Zukunft entwickelt, vor allem hier in Deutschland und insgesamt in Europa. Die USA scheinen tatsächlich bereits ein bis zwei Schritte voraus zu sein.
Autor im Autoblog: Janus Schulz
Bildquellen: blog.audi.de / audi-mediacenter.com