Besuch beim Bridgestone Event in Monaco
Vorab, vielen Dank an Bridgestone für die Einladung beim Medienevent am 18./19. Januar 2016 in Monaco. Die Eindrücke welche ich gesammelt habe, möchte ich natürlich meinen Lesern nicht vorenthalten.
Bridgestone ist selbst Weltmarktführer in Bezug auf Reifenherstellung für Kfz, Lkw, Busse und Spezialfahrzeuge und hatte eben zu diesem Event geladen um ein neues Produkt vorzustellen und ich möchte es nicht unnötig spannend machen, es heißt “DriveGuard“.
Sicherlich hatten die meisten von uns schon mal eine Reifenpanne, stimmt´s?
Was macht man in solch einem Fall, entweder man wechselt den Reifen selber, wenn man einen Ersatzreifen dabei hat oder aber man ruft z.B. die gelben Engel zur Hilfe.
Problem: Auf solche “Autopannenhilfsdienste” kann man manchmal auch schon länger warten und ganz ehrlich, wer hat schon Lust bei -10 Grad am Straßenrand auf die Pannenhilfe zu warten!?
Mit DriveGuard möchte Bridgestone Euch die in solchen Momenten verlorene Mobilität zurückgeben, der DriveGuard ist sozusagen ein Runflat+ Reifen, welcher Euch bei egal welcher Reifenpanne ( Nagel, Glas etc. ) eine Weiterfahrt von 80 km bei bis zu 80 km/h zusichert und zwar ohne Verlust des Fahrkomforts.
Im besten Falle kann man sich also den Anruf beim Pannendienst sparen, ohne Sorgen und Bedenken z.B. zur nächsten Werkstatt oder sogar nach Hause fahren. Seit 2014 sind alle neuen Fahrzeuge so oder so mit einem Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ausgestattet, viele Fahrzeuge auch bereits vor 2014 wie einige Modelle von Audi, Mercedes-Benz oder BMW. Dieses Reifendruckkontrollsystem ist nötig, damit der Reifen seine Vorteile ausspielen kann und Euch im Cockpit visuell eine Anzeige erscheint, wenn ein Reifenschaden vorliegt.
Viele fragen sich sicherlich wie kann ein Reifen bei einer Reifenpanne solch ein enormes Gewicht über mehrere Kilometer tragen!?
Die Frage ist nicht unberechtigt, auch ich hatte Zweifel und konnte mich davon überzeugen, dass der DriveGuard von Brdigestone Innen verstärkte Seitenwände hat, welche so konzipiert sind, dass sie eben dieses Gewicht tragen können. Die deutlich erhöhte Wärme welche dabei entsteht, wird über äußere “Lippen” etwas absorbiert, was einen Kühleffekt mit sich bringt.
In der Theorie kann man natürlich viel erzählen, auch Imagefilmen muss man nicht immer komplettes Vertrauen schenken, aber die Praxis ist das Herzstück um wirklich sagen zu können: Ja, ich habe es getestet und für gut oder hilfreich befunden. Genau diese Praxis durften wir dann selber erfahren, als wir eben mit einem Reifenschaden ( Nagelpanne ) eine Autostrecke über ca. 40 KM selbst am Steuer fahren durften. Wenn man bedenkt wie Monaco aufgebaut ist und die Straßenführung mit serpentinen ähnlichen Straßen entlang der Küste geht, kann man durchaus sagen, dass wir über Stock und Stein gefahren sind und der “kaputte” Reifen eine Herausforderung zu meistern hatte.
Ergebnis: Der Reifen hielt und hat sich nicht von der Felge gelöst. Der Fahrkomfort hat ebenfalls nicht darunter gelitten, auch beim Brems- oder Ausweichvorgang konnte ich keinerlei Einschränkungen feststellen.
Die Technik an sich ist durchaus sinnvoll und wenn ich an den ein oder anderen Autofahrer denke, der in solch einer Situation möglicherweise andere Straßenverkehrsteilnehmer behindert, in dem er z.B. sein Fahrzeug bei der Panne nicht absichert, ist es für die Zukunft nicht verkehrt, solch einen Sicherheitsaspekt beim Reifenkauf zu beachten.
Der DriveGuard wurde vom TÜV Süd getestet und erhielt in den Kategorien Sicherheit & Nässe ausgezeichnete Noten, bei der Nasshaftung ein A und beim Rollwiderstand ein C.
Ab März 2016 wird der Bridgestone DriveGuard in Europa zu kaufen sein, sowohl Sommer- als auch Winterreifen die verfügbaren Reifengrößen sind ab dann steigend und werden langfristig zunehmen.
Ich möchte Euch auch noch ein Interview veröffentlichen, welches vor Ort geführt wurde mit Herrn Grimm, dem Manager Technical Service Consumer für den Markt DE, AT und CH.
Autoblog-im.net:
Herr Grimm, vielen Dank, dass sie sich unseren Fragen stellen.
Herr Grimm:
Gerne.
Autoblog-im.net:
Wie sieht es mit einer Nutzbarkeit des DriveGuard bei Fahrzeugen vor 2014 aus, dieser basiert ja auf den Reifendruckkontrolsystemen der Fahrzeuge?
Herr Grimm:
Viele Fahrzeuge bis 2014 hatten bereits ein solches TPMS System und seit 2014 ist es bei neuen Fahrzeugen sowieso Standard und Pflicht. Für ältere Fahrzeuge gibt es außerdem Nachrüst-Kits für ein TPMS.
Autoblog-im.net:
Welche Reparaturmöglichkeiten gibt es nach einem Schaden?
Herr Grimm:
Grundsätzlich die gleichen Bedingungen wie bei herkömmlichen Reifen, eine Reparatur muss dann von Fall zu Fall entschieden werden. Bei einer zu langen Nutzung zersetzen sich Reifen jedoch, sodass eher ein Austausch in Frage kommt.
Autoblog-im.net:
Wie ist das Preisverhältnis zu üblichen Reifen?
Herr Grimm:
Das Preisniveau wird sich unter Runflat-Reifen bewegen und geringfügig über normalen, herkömmlichen Reifen liegen.
Autoblog-im.net:
Gibt Bridgestone eine Art “Garantie” auf sein Versprechen, Weiterfahrt von 80 km bei max. 80 km/h?
Herr Grimm:
Eine Garantie in diesem Sinne kann niemand geben, unsere Tests und Ergebnisse zeigen jedoch, dass es unter den beschriebenen Bedingungen mit ziemlich hoher Sicherheit zu keinem weiteren Schaden bei der Weiterfahrt kommt.
Autoblog-im.net:
Herr Grimm, ich bedanke mich für ihre Zeit und ihre Ausführungen und wünsche viel Erfolg mit der weiteren Vermarktung.
Herr Grimm:
Auch ich möchte mich bedanken und hoffe ihnen nun genügend Einblicke gegeben zu haben.
Fazit
Für mich ist diese Innovation durchaus sinnvoll und das Thema “Sicherheit” ist ein wichtiger Faktor im Straßenverkehr, mit Leben spielt man nicht, kann ich da nur sagen, insbesondere dann, wenn Kind und Kegel an Bord sind.
Aber auch in Punkto Sicherheit allgemein im Straßenverkehr, ist der DriveGuard zukunftsfähig, denn viele Menschen sind in Stresssituationen oft hilf- und ratlos und gefährden nicht nur sich selbst sondern eben auch andere Verkehrsteilnehmer. Mit dieser Innovation könnte man zumindest das Thema “Reifenpanne” ruhig und gelassen angehen und sicher seinen Weg mit dem Auto nach Hause finden.
Auch in Bezug auf Preis/Leistung kann ich viele beruhigen, ich habe mir erkundigt nach den ungefähren Preisen und diese werden nur marginal höher liegen als normale Autoreifen und hingegen deutlich niedriger als die höherpreisigen Runflat-Reifen. Wobei der Preis in Punkto Sicherheit wirklich nebensächlich sein sollte.(js)
P.S.: Beim Event konnte ich weitere Auto-Blogger kennen lernen, diese haben ebenfalls Berichte erstellt, welche ihr hier verlinkt findet…
Das ist wirklich ein großartiger Blog. Es ist eine großartige Erfahrung, hier zu sein und weiterhin großartige Informationen mit uns zu teilen.
Die Frage die sich stellt, wann werden Reifen längere Zeit mit einer Panne fahren können. Wobei dann auch wieder der Sicherheitsaspekt ins Spiel kommt, ich denke na wie vor, dass ein Reifenwechsel nach einer Reifenpanne so schnell wie möglich erfolgen sollte ( gibt auch mir ein sicheres Gefühl )…