Daten/Kritik Audi A6 Avant 55
Daten/Kritik Audi A6 Avant 55 TFSI quattro
Der Audi A6 Avant 55 mit TFSI als Quattro-Variante, eigentlich eine runde Sache, aber es gibt auch Mängel, die man von einem Fahrzeug in der oberen Mittelklasse/Oberklasse und zu Preisen von bis zu 70.000,- EUR nicht für möglich halten sollte.
Technische Daten, Infos und Daten zum Antrieb, Fahrverhalten auf der Straße und weitere Werte zum Audi A6 Avant 55 TFSI könnt ihr im folgenden entnehmen, ob der Mildhybrid (Ottomotor und Elektro) überzeugen kann?
Antrieb im A6 Avant 55
Acht Stufen Automatik mit schicken Schaltwippen und ein Allradantrieb (quattro) sind Serie und warum auch nicht, Allrad hat eigentlich noch nie wirklich geschadet.
Der 3,0 Liter Turbo V6 Motor verfügt über die sogenannte Mild-Hybrid Technologie (MHEV), der integrierte E-Motor kann demnach Energie zurückgewinnen, etwa beim Abbremsen und diese in einer Batterie speichern. Der Ottomotor bringt dem Oberklasse-Kombi also Drehmoment und kann es im nächsten Moment wieder teilweise zurückgewinnen und in einer 48-Volt Batterie speichern.
Wer beispielsweise in leichtem Gefälle unterwegs ist, merkt sofort diese sinnvolle Funktion, der Ottomotor schaltet sich nämlich ab und bringt dadurch beim Verbrauch eine deutliche Ersparnis, der E-Motor hält sozusagen die Geschwindigkeit, wenn es wieder schneller gehen soll und Drehmoment gefragt ist, schaltet sich der V6-Ottomotor wieder ein.
In erster Linie ist die Mildhybridtechnik im Audi A6 Avant also eher für das Tempo halten und wenn man abschüssig unterwegs ist, gedacht. Diese Funktion kann zwischen 55 km/h und bis zu 160 km/h genutzt werden, auf jeden Fall eine sinnvolle Maßnahme.
Technische Daten Audi A6 Avant 55 TFSI quattro
Motor
- Motorbauart
- V6-Zylinder-Ottomotor mit Benzindirekteinspritzung und Abgasturboaufladung, Mild Hybrid Electric Vehicle (MHEV)
Leistung
- Hubraum
- 2995 cm3
- Max. Leistung
- 250 (340)/5000-6400
- Max. Drehmoment
- 500/1370 – 4500 Nm bei min
Kraftübertragung
Fahrwerk
Bremssystem
Lenkung
Gewicht
Zul. Anhängerlast
Volumen
Fahrleistung
- Höchstgeschwindigkeit
- 250 km/h
- Beschleunigung 0-100 km/h
- 5,3 s
Verbrauch
Versicherungsklassen
Verbrauchs- und Emissionswerte nach WLTP
Datenquelle: Audi.de
Assistenzsystemen und Sicherheitsausstattung
Bis zu 38 Assistenzsysteme kann man für den A6 Avant ordern, damit wäre quasi bereits autonomes Fahren möglich.
Das Business-Paket sollte jedoch für den Anfang genügen, für einen Aufpreis von etwa 4.200,- EUR bekommt man die wichtigsten Funktionen wie etwa:
- Einparkhilfe
- adaptiver Tempomat
- Abbiegeassistent
- Ausweichassistent
- Fernlichtassistent
- Notfallassistent
Weitere Sicherheitssysteme und Ausstattung des AUDI A6 AVANT 55 TFSI quattro in der folgenden Tabelle:
Airbag Fahrer | Serie |
Airbag Beifahrer | Serie |
Seitenairbag vorne | Serie |
Seitenairbag hinten | 440 Euro |
Kopfairbag vorne | Serie |
Kopfairbag vorne – Bezeichnung | Windowbag |
Kopfairbag hinten | Serie |
Kopfairbag hinten – Bezeichnung | Windowbag |
Airbag Deaktivierung | Serie |
Airbag Deaktivierung – Bezeichnung | Schlüsselschalter |
PreCrash-System | Serie |
PreCrash-System – Bezeichnung | Reversible Gurtstraffer/Schließfunktion/Sitzposition |
Kopfstützen hinten | Serie |
Kopfstützen hinten Mitte | Paket |
Aktive Kopfstützen | Serie |
Isofix | Serie |
Isofix – Bezeichnung | Vorn und hinten mit Top-Tether |
ABS | Serie |
Bremsassistent | Serie |
Bremsassistent – Bezeichnung | City-Safety-System |
City-Notbremsassistent | Serie |
Notbremsassistent | Serie |
Kollisionswarnung | Serie |
Antriebsschlupfregelung | Serie |
Antriebsschlupfregelung – Bezeichnung | Autom. Stabilitätskontrolle mit Traktion |
Fahrdynamikregelung | Serie |
Fahrdynamikregelung – Bezeichnung | Elektronisches Stabilitätsprogramm |
Fahrdynamikregelung – Anhänger | Paket |
Bremslicht dynamisch | Serie |
Bremslicht dynamisch – Bezeichnung | Flashing Brake Light und Aktivierung der Warnblinkanlage (kurz vor Stillstand) |
Aktivlenkung | 1900 Euro |
Nebelscheinwerfer | Serie |
Abbiegelicht | Paket |
Kurvenlicht | Paket |
Variable Lichtverteilung | Paket |
LED-Scheinwerfer | Serie |
Lichtsensor | Serie |
Regensensor | Serie |
Autom. Abstandsregelung | Serie |
Stauassistent | Paket |
Nachtsicht-Assistent | 2150 Euro |
Fußgängererkennung | Serie |
Spurhalteassistent | Serie |
Spurwechselassistent | Paket |
Emergency Assistent | Paket |
Kreuzungsassistent | Paket |
Querverkehrassistent | Paket |
Verkehrsschild-Erkennung | 200 Euro |
Head-up-Display (HUD) | 1400 Euro |
Speed-Limiter | Serie |
Fernlichtassistent | 140 Euro |
Quelle: ADAC.de
Motorbaureihe VW EA839 und Fahrzeuge
Quelle: Wikipedia
Technik
Der 3.0-TFSI-Motor wird in Teilen des Motorkennfelds im sogenannten Miller-Zyklus betrieben. Dies bedeutet, dass die Einlassventile schließen, deutlich bevor der Kolben seinen unteren Totpunkt erreicht, wodurch künstlich ein kleineres Hubvolumen erzeugt wird bzw. die effektive Kompressionsphase später als in einem konventionellen Motor beginnt. Im Vergleich zur Kompressionsphase ist die Expansionsphase verlängert, durch die längere Expansion des Gases steigt der Wirkungsgrad.
Grundmotor
Der Hubraum des 3.0-TFSI-Sechszylinder-V-Motors beträgt 2995 cm³ mit einer Bohrung von 84,5 mm und einem Hub von 89,0 mm, bei einem Zylinderabstand von 93 mm. Das geometrische Verdichtungsverhältnis beträgt 11,2:1. Der V-Winkel des Motor beträgt 90 Grad. Das Zylinderkurbelgehäuse wird im Sandgussverfahren aus einer Aluminium-Silizium-Legierung hergestellt. Neu ist die sehr verschleißfeste Eisenbeschichtung der Laufbahnen durch atmosphärisches Plasmaspritzen. Insgesamt wiegt der Motor 172 kg.
Der 2,9-l-Motor ist unmittelbar vom 3,0-l-Motor abgeleitet. Die Hubraumreduzierung auf 2894 cm³ erfolgt durch eine Verkürzung des Hubs um 3 mm auf nun 86,0 mm. Eine weitere Änderung betrifft die Kurbelwellen-Hauptlager, die aufgrund der höheren Belastung einen 2 mm größeren Durchmesser aufweisen.
Ventiltrieb
Die Steuerung des Ladungswechsels erfolgt über vier Ventile pro Zylinder (Vierventiltechnik) und insgesamt vier obenliegende, von einer Steuerkette angetriebene Nockenwellen. Dabei treibt die Kurbelwelle zunächst über Zahnräder die Ausgleichswelle an, die im V der Zylinderbänke sitzt. Die wälzgelagerte Ausgleichswelle ist nun über Ketten mit den vier Nockenwellenrädern verbunden. Diese sind trioval (leicht dreieckig) geformt, um Kraftspitzen auszugleichen und einen harmonischen Motorenlauf zu gewährleisten.
Die Motoren verfügen über eine stufenlose Verstellung der Einlass- und der Auslassnockenwelle mittels hydraulischer Phasensteller, der maximale Verstellwinkel beträgt 50 Grad Kurbelwinkel. Zusätzlich verfügen die Motoren über das sogenannte Audi valvelift system (AVS), d. h. eine zweistufige Hubumschaltung der Einlassventile. Bei höherer Last wird auf ein anderes Nockenprofil umgeschaltet, wodurch sich der Hub der Einlassventile von 6 mm auf 10 mm erhöht und zugleich die Öffnungsdauer der Einlassventile von 130 auf 180 Grad Kurbelwinkel zunimmt. Diese Maßnahmen ermöglichen eine verbesserte Zylinderfüllung.
Aufladung und Abgas
Der 3.0-TFSI-Motor verfügt über einen Abgasturbolader (Monoturbo), der nach dem Twinscroll-Prinzip arbeitet. Der Turbolader befindet sich im Innen-V der Zylinderbänke, d. h. die Abgasseite liegt innen und die Ansaugseite außen. Hierdurch werden eine kompakte Bauweise des Motors ermöglicht und die Gaslaufwege kurz gehalten. Der maximale Ladedruck des Motors beträgt 2,5 bar (absolut).
Der 2.9-TFSI-Motor hingegen verfügt über zwei Turbolader (Biturbo), von denen jeder mit den Abgasen einer Zylinderbank beaufschlagt wird. Auch beim 2.9 TFSI liegt die Abgasseite im Innen-V. Der maximale Ladedruck des Motors beträgt ebenfalls 2,5 bar (absolut).
Bei beiden Motoren ist der Abgaskrümmer in den Zylinderkopf integriert und wird vom Kühlmittel umspült, wodurch eine schnellere Aufheizung des Motors ermöglicht wird und andererseits die Abgastemperatur gesenkt werden kann. Hierdurch kann bei Volllast der Verbrauch verringert werden, da weniger stark angefettet werden muss. Alle Motoren verfügen über einen motornahen Drei-Wege-Katalysator.
Kühlung
Das Kurbelgehäuse und der Zylinderkopf verfügen über getrennte Kühlkreisläufe (Split-Cooling). Beim Kaltstart bleibt die Kühlmittelpumpe zunächst komplett ausgeschaltet. Erst wenn die Betriebstemperatur des Zylinderkopfes erreicht wird, schaltet die Kühlmittelpumpe den Wasserkreislauf durch den kompletten Zylinderkopf ein. Der Kühlkreislauf des Kurbelgehäuses wird erst dann eingebunden, wenn das Kühlmittel im Kurbelgehäuse seine Grenztemperatur erreicht hat.
Sonstiges
Die Motoren verfügen über eine vollvariabel geregelte Ölpumpe. Die Kraftstoff-Hochdruckpumpe spritzt den Kraftstoff mit 250 bar in die Brennräume ein.
Kritikpunkte und Schwächen beim Audi A6 Avant
Wer einem Preis zwischen 65.000 und über 70.000 EUR folgt, sollte natürlich auch wenig Kritikpunkte finden, es gibt sie aber leider trotzdem.
Drei Touchscreens, mindestens einer zuviel
Im Innenraum, genauer gesagt im Cockpitbereich, findet man 3 Touchscreens, klingt etwas verspielt, ist grundsätzlich eine gute Idee aber neben dem Problem, dass sich hier Fahrer und Beifahrer schnell verirren, bekommt man das Problem mit “unschönen Fingerabdrücken” auf den Displays kaum in Griff, sie sind eigentlich immer wieder vorhanden, sieht einfach unschön aus.
Systeme zeigen Probleme und Grenzen auf
Der Audi A6 tut sich schwer mit dem autonomen Fahren in Level 2, wobei beim A8 etwa bereits von Level 3 gesprochen wird. Die Systeme zeigen leider Schwächen auf, wer etwa das System zur Geschwindigkeitsbegrenzung einschaltet, wird sich z.B. auf der Autobahn wundern, warum das Fahrzeug manchmal einfach so Tempo rausnimmt, etwas komisch, denn dies erfolgt teilweise auch dann, wenn gar keine Schilder mit Tempolimit vorhanden sind.
Auch der Einparkassistent war nicht fehlerfrei, beim Einparken und Rangieren etwa, kam es immer wieder zur akustischen Fehlern und vor allem, zu abrupten Bremsmanövern. So etwas sollte Audi eigentlich nicht passieren.
Verbrauchswerte unrealistisch
Trotz WLTP Angaben, sind die Verbrauchswerte nicht realistisch. Im Schnitt kann man mit einem kombinierten Verbrauch von etwas über 10 Litern auf 100 km rechnen, vor allem in der Stadt wird der Audi A6 Avant 55 durstig und gönnt sich bis zu 13 Liter mit seinen 340 PS.
Preisgefüge
Mit den Preisen ist es so eine Sache und natürlich auch mit den Zusatzpaketen und Assistenzsystemen, die Audi gegen Aufpreis an den Mann bringen möchte, wobei dies fast schon im gesamten VW-Konzern bekannt ist. Wer einen gut ausgestatteten Audi A6 Avant fahren möchte und auch auf gewisse Pferdestärken baut, darf tief in die Tasche greifen, 70.000,- EUR und mehr wird man sicher hinblättern müssen.
Fazit Daten/Kritik Audi A6 Avant 55
Beim Audi A6 Avant 55 bekommt man einen durchweg komfortablen und schicken Kombi an die Hand, mit ordentlich Platz vorne wie hinten, guten Fahreigenschaften und einem durchdachten Infotainment.
Mit den Sicherheitssystemen bzw. Assistenzsystemen tut sich Audi schwer, hier muss definitiv nachgebessert werden, zum Glück, sollte das meiste durch bestimmte Software-Updates erfolgen können.
Auch mit dem Preis muss man sich arrangieren, wer nicht ganz soviel Getöse und Pferdestärken sucht, sollte sich die kleineren Benziner-Versionen anschauen, die sind nicht nur preislich ansprechender (den sport 45 TFSI S tronic bekommt man für unter 57.000,- EUR), sondern auch im Verbrauch aufgrund der kleineren Motorisierung (z.B. 2L Maschinen) genügsamer.
In meiner Bewertung reicht es für 4 von 5 möglichen Sternen. Audi darf gerne etwas nachbessern!
Autor im Autoblog: Janus Schulz
Bildquellen: Audi.de