Fall des Williams F1 Teams
Der Fall des Williams F1 Teams
114 Grand-Prix-Siege, sieben Fahrer- und neun Konstrukteurs Weltmeistertitel. Das Williams Formel 1 Team hat seit dem Eintritt in die Königsklasse 1977 viele Erfolge gefeiert. Vor allem in den 90er-Jahren war man eines der Topteams der Liga und ein ständiger Konkurrent von Ferrari. Seit 2018 ist das jedoch anders. In den folgenden drei Jahren war das Team immer auf dem letzten Platz zu finden und jeder Punktgewinn ein Erfolg.
Seit 2020 ist das Team auch erstmals nicht mehr im Besitz der Williams Familie. Was ist aus dem Traditionsteam geworden und wie sieht die Zukunft aus?
Das Williams Team hat einige schwierige Jahre hinter sich. Dieses Jahr konnte man den Platz des Nachzüglers jedoch an Haas F1 abgeben. Ein Grund dafür ist der Topfahrer des Teams: George Russell. Seine Leistungen waren in den vergangenen Jahren so stark, dass er ab nächster Saison für Mercedes fahren wird.
Bereits jetzt vergleichen ihn die Fans mit dem siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton. Bei Online Wetten hat Russel eine Quote von 1,85 (Stand: 20. 09.). Glaubt man den Quoten, so sollte er nächstes Jahr vier oder mehr Rennen gewinnen. Dabei konnte Russell erst dieses Jahr Punkte für das Team einfahren. Der Grund für die schlechten Leistungen des Teams liegt in der letzten Dekade. In diesen Jahren hat man den Anschluss zu den Topteams, wie Ferrari, Red Bull Racing Mercedes verloren. Viele der Mittelfeldteams sind B-Teams dieser Topteams und haben dadurch einen größeren finanziellen Spielraum.
Williams hingegen konnte finanziell nicht mehr mit den Topteams mithalten und hatte auch nicht die Unterstützung, die Teams wie Alpha Tauri haben. Dadurch sah man sich gezwungen „pay-drivers“ zu verpflichten, die zwar Sponsoren mit sich brachten, aber nicht die gewünschten Leistungen. Als das Geld dann auch noch an den falschen Orten ausgegeben wurde, folgte der sportliche Abstieg. Während man 2018 noch sieben Punkte einfahren konnte, wurde die Situation 2019 noch schlechter.
So wurde der FW42 nicht rechtzeitig fertiggestellt und das Team verpasste die ersten beiden Tage der Testfahrten. In dieser Saison konnte nur ein glücklicher Punkt geholt werden. 2020 kein Einziger.
Mit der Übernahme von Dorilton Capital hat Williams seit einem Jahr wieder einen größeren finanziellen Spielraum. Dieses Jahr merkt man eine deutliche Steigerung, die sich lange nicht in Punkte ummünzte. Seit dem Grand Prix von Ungarn jedoch findet man das Williams Team regelmäßig in den Punkterängen.
Bei der Regenfarce von Spa konnte Russell sogar den zweiten Platz erreichen. Mittlerweile hält man bei 22 Punkte und hat damit einen guten Vorsprung vor Alfa Romeo und Haas F1. Dass das nicht nur an dem Talent von Russell liegt, zeigt Nicholas Latifi, der bereits sieben Punkte zu Buche stehen hat.
Für Williams könnte die Zukunft in der Formel 1 rosiger ausschauen als die vergangenen Jahre. Mit Dorilton Capital ist man wieder finanziell abgesichert und mit den Regeländerungen nächstes Jahr könnte das Feld enger zusammenkommen. Natürlich wird der Abgang von Russell zu Mercedes schmerzen. Er wird mit Alexander Albon ersetzt, der bereits Erfahrung bei den Rennställen von Red Bull hat.
Er und Latifi wollen nächstes Jahr um Punkte kämpfen. Sollte die Entwicklung dieses Jahres beibehalten werden, ist das auch eine mögliche Zukunft.