Silberpfeile on Tour

Silberpfeile on Tour – Mercedes-Benz im Motorsport


Mercedes-Benz hat eine äußerst lange und erfolgreiche Motorsportkarriere vorzuweisen. Bereits 1894 waren sie Teilnehmer einer der ersten Motorsportrennen überhaupt und in den 1930er Jahren dominierte die Marke mit dem Stern die Motosportszene.

Der legendäre Rudolf Caracciola konnte in dieser Zeit mehrere Male die Grand-Prix-Europameisterschaft, einen der bedeutendsten Wettbewerbe, gewinnen. Die innovative Entwicklungstechnik kam auch den Serienfahrzeugen zu Gute.

Auch heute noch gehört Mercedes zu den erfolgreichsten Autobauern im internationalen Rennsport – die Bezeichnung Silberpfeil kommt nicht von ungefähr. Wir schauen auf die Formel-1-Geschichte der deutschen Traditionsmarke.


Die 1950er mit dem großen Fangio


Während man in den 1930er Jahren große Erfolge im Grand-Prix-Zirkus feiern konnte, legendär waren auch die Duelle mit Aston Martin, traten die Stuttgarter erst rund 10 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg wieder in der Formel 1 an. Bereits Ende 1953 erfolgten die ersten Testfahrten.

Da der Bolide bis zum Start der Saison ’54 noch nicht komplett fertiggestellt war, trat man erst ab dem vierten Saisonrennen an. Die innovative Motorbauweise der deutschen Ingenieurskunst verschaffte den Silberpfeilen einen nicht zu unterschätzenden Vorsprung, sodass Mercedes mit Fahrern Juan Manuel Fangio und Karl Kling beim Frankreich Grand-Prix 1954 den ersten Doppelsieg einfahren konnte.

Zudem war es der erste Erfolg eines Silberpfeils seit den 1930er Jahren. Auch in Deutschland, der Schweiz und Italien konnte der Argentinier die Rennen auf Mercedes gewinnen und avancierte somit zum ersten Mercedes-Formel-1-Weltmeister. Auch im kommenden Jahr trat Fangio wieder in dem legendären Mercedes W 196 an. Und wieder einmal dominierten die Silberpfeile die Motorsport- beziehungsweise Formel-1-Szene. In sechs Rennen erreichte man 1955 vier Poles und fünf schnellste Runden.

Nicht zuletzt aufgrund des auf NTV beschriebenen, verheerenden Unfalls bei den 24 Stunden von Le Mans, in welchem ein Silberpfeil verwickelt war, zog sich Mercedes dann allerdings für mehrere Jahre aus dem Motorsport zurück.


Rückkehr in die Formel 1


Im Jahr 1993 erfolgte dann die Rückkehr in die Königsklasse des Motorsports. Zwar trat man nach fast 40 Jahren Pause zunächst nur als Motorenlieferant in Erscheinung, sollte allerdings durch das Engagement den Weg zurück in die Formel 1 als Werksteam ebnen.

Die Dominanz der Silberpfeile im Motorsport ist zurück Bildquelle: mercedes-benz.com

Die Dominanz der Silberpfeile im Motorsport ist zurück

Zunächst belieferte man den Sauber-Rennstall. 1995 folgte dann die Zusammenarbeit mit dem britischen McLaren-Team. Zusammen mit dem britischen Rennstall wurden Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre einige Erfolge eingefahren. Mit dem Finnen Mika Häkkinen am Steuer konnte man zwei Weltmeisterschaften gewinnen und lieferte sich harte Duelle mit Michael Schuhmacher im Ferrari. 2014 erfolgte dann die Trennung von Mercedes und McLaren.

Zwar wurden bereits seit 2009 verschiedene Teams mit Mercedes-Motoren beliefert, ein eigenes Mercedes-Werksteam sollte aber erst ab 2010 wieder interessant werden.


Die Silberpfeile sind zurück – das Werksteam


Nach der Saison 2009 wurde bekannt gegeben, dass der Daimler-Konzern Anteile des Brawn-Rennstalls übernimmt und ab 2010 mit dem Namen Mercedes Grand Prix antritt. Somit ist es das erste Werksteam von Mercedes seit 1955.

Passend zum deutschen Rennstall wurde die deutsche Nachwuchs-Hoffnung Nico Rosberg als Fahrer vorgestellt. Ende 2009 gab man dann bekannt, dass Michael Schuhmacher das zweite Cockpit übernehmen wird. Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister kehrte somit nach drei Jahren Pause in die Königsklasse zurück.

Zwar war das ursprüngliche Brawn-Team in den Jahren 2008 und 2009 sehr erfolgreich unterwegs, vernachlässigte allerdings die Entwicklung des neuen Autos, sodass Mercedes mit entwicklungstechnischem Rückstand in die erste Saison ging. Somit waren drei dritte Plätze von Nico Rosberg die besten Platzierungen der Debütsaison.

Auch in den kommenden Rennzeiten war für das deutsche Team nicht viel zu holen. Sebastian Vettel dominierte im Red Bull die WM und holte viermal in Folge den Titel. Nachdem Michael Schuhmacher 2012 endgültig vom Rennzirkus zurücktrat, übernahm Lewis Hamilton das vakante Cockpit im Silberpfeil.

Zwar ging die Fahrerwertung 2013 wieder an Vettel, doch Mercedes konnte sich den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM sichern.


Lewis Hamilton dominiert

In der Saison 2014 konnte Hamilton seinen zweiten WM-Titel nach 2008 gewinnen. Mit dem Gewinn der Konstrukteursmeisterschaft ging auch dieser Titel erstmals seit über 60 Jahren wieder nach Deutschland. Auch im folgenden Jahr waren die Silberpfeile das Maß aller Dinge.

Mit dem Wechsel von Vettel zu Ferrari sollte ein neues Duell à la Häkkinen vs. Schuhmacher der 1990er Jahren entstehen. Doch bislang fahren die deutschen Boliden in einer eigenen Liga. Seit 2014 ging der Titel jedes Mal an Mercedes. Auch für die kommende Saison ist Mercedes auf Betway mit einer Quote von 1,57 der Favorit der Konstrukteurs-WM.

In der Saison 2016 schaffte es der Deutsche Nico Rosberg die Titelserie seines Teamkameraden Lewis Hamilton zu unterbrechen und sich in die Liste der deutschen Weltmeister einzutragen. In den vergangenen beiden Saisons holte sich der Brite wiederum seine Titel vier und fünf, welche ihn ein Stück näher an Schumachers legendäre sieben Titel brachten.

Es wird spannend zu beobachten sein, ob der Brite die Formel-1-Legende in Zukunft tatsächlich einholen werden kann. Mercedes ist auf jeden Fall ein vielversprechender Partner in diesem Unterfangen.

Bildquelle: mercedes-benz.com