Autofreundliche Städte: Faktoren 2019

Autofreundliche Städte – Urban und Funktional?


Wo sind sie, die Autofreundlichen Städte?

Autofreundliche Städte Faktoren 2019 Autogerecht oder nicht

Autofreundliche Städte Faktoren 2019 Autogerecht oder nicht

Eine autogerechte Stadt soll sich an die Bedürfnisse des motorisierten Individualverkehrs orientieren und die Stadtplaner haben dabei alle Hände voll zu tun.

Nicht selten werden solche Konzepte kritisch begutachtet und verachtet, aber sie bieten auch Chancen und gewisse Vorteile. Welche Faktoren spielen für Autofreundliche Städte eine Rolle?

Dieser Frage bin ich nachgegangen und haben dabei verschiedene Faktoren herangezogen unter anderem:

  • Verkehrsaufkommen (Zulassungszahlen und PKW-Dichte)
  • Kosten für Kraftstoff
  • Parkgebühren
  • allgemeines Durchschnittstempo
  • Autodiebstahlstatistiken

Ranking Autofreundliche Städte


Unter 18 getesteten Städten gibt es natürlich auch Sieger, welche ich schon mal vorweg nehmen möchte, hier das Ranking:

  1. Leipzig
  2. Dortmund
  3. Bielefeld
  4. Duisburg
  5. Bochum
  6. Essen
  7. Bremen
  8. Dresden
  9. Düsseldorf
  10. Köln
  11. Nürnberg
  12. Bonn
  13. Stuttgart
  14. Hannover
  15. Frankfurt
  16. München
  17. Berlin
  18. Hamburg

Neben den obigen Faktoren wurden auch noch weitere Faktoren für Autofreundliche Städte berücksichtigt, nämlich:

  • Verfügbarkeit von Werkstätten
  • Zentrum/Flughafen Verbindungsdauer
  • Unfälle pro 1000 Einwohner

Daraus ergeben sich diverse Faktoren, welche sich wiederum in Punkten herausfiltern, jede Stadt erhält durch die Punkte ein Gesamtranking und kann sich als “autofreundlichste Stadt 2019” bezeichnen, natürlich sind die Angaben ohne Gewähr.

Für die Größe der Stadt und die zugelassenen PKW ( 227.314 ) ist Leipzig eine sehr autofreundliche Stadt und hat sich damit auch den Gesamtsieg gesichert!

Neben diesen Faktoren sind hier auch etwa die Vielzahl der Werkstätten pro 1000 Pkw, die recht niedrigen Parkgebühren und vor allem die Anzahl der Unfälle pro 1000 Einwohner (23) positiv hervorzuheben.

Statistiken zu gestohlenen PKW und die Anzahl der Unfälle sind beispielsweise entscheidende Punkte für die Ermittlung der Kfz-Versicherung und deren Kosten.

Weiterhin interessant ist im obigen Ranking, dass in den TOP 6 insgesamt 5 Städten aus Nordrhein-Westfalen vertreten sind, in den TOP 10 sind es gar 7 Städte.

Eine Stadt davon, nämlich Bielefeld hat insgesamt das niedrigste Verkehrsaufkommen mit 17%, wer also entspannt seine Runden drehen will, wieso nicht in Bielefeld!?

Die niedrigsten Parkgebühren zahlt man übrigens in Düsseldorf (1,20€/h) wer hätte das gedacht, an erster Stelle hätte ich eher finanzschwächere Regionen wie Bremen, Essen oder Bochum erwartet, so kann man sich täuschen.


Leitlinien für eine autogerechte Stadt


Die Leitlinien für eine autogerechte Stadt sind eigentlich klar, der gesamte Verkehrsfluss in der Stadt soll sich nach dem Auto richten und damit müssen Stadtplaner und Stadtbauer gewisse Richtlinien einhalten.

Ein klassisches Beispiel etwa findet sich in Brasilia (Brasilien) dort führt ein Fußgängertunnel direkt unter eine vielbefahrenen Straße von Nord nach Süd, schön ist anders, aber für den Verkehrsfluss ist es ein wunderbares Beispiel wie eine klassische und optimale Trennung aussehen könnte.

Insbesondere vor dem 2. Weltkrieg waren Straßen und Gassen so eng gebaut, dass ein Verkehrsfluss eigentlich unmöglich war und die Mobilität war dadurch stark eingeschränkt, nach dem Krieg wurden Straßen und Gebiete neu geplant und “autogerecht” gebaut, gute Beispiele dazu sind etwa Hannover oder Minden in Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen.

Mobilität bekam nach dieser Zeit immer mehr Bedeutung und nachdem die Bevölkerung zugenommen hat, sind beispielsweise auch Nachfrage für Waren etwa Lebensmittel angestiegen. Große Fahrzeuge etwa LKWs mussten die Städte passieren um Waren anzuliefern, dabei ist eine gute Infrastruktur von großer Bedeutung und die Mobilitätsbedürfnisse sind auch heute unersättlich.

Bestandteile und Leitlinien im Stadtverkehr:

  • Schaffung von mehrspurigen Umgehungsstraßen ( heute auch Ringe genannt )
  • Erstellung von Unterführungen ( etwa für die E-Scooter ) und Fußgängerzonen
  • Anbindung von Parkhäusern und Parkleitsystemen für die Innenstadt

Auch wenn für uns Bürger heutzutage eher praktische Dinge wie etwa: Wo kann ich parken, gibt es dort ein Parkhaus und was kostet das? entscheidend sind, für den Stadtplaner von heute gibt es eine Vielzahl von Leitlinien die zu beachten sind um auch eine autogerechte Stadt zu errichten.


Konzepte


Auszug aus Wikipedia zu Konzepten für autogerechte Städte:

Die autogerechte Stadt geht von Individual- und öffentlichen Verkehren aus, wobei Individualverkehr auch Fahrrad- oder Fußverkehr sein kann. Grundlage ist eine Trennung der Verkehre, um so ungehinderte Verkehrsflüsse zu gewähren. Unterschiedliche Konzepte bestehen u. a. in der Gewichtung von öffentlichem und Individualverkehr. Eine gleichzeitige Förderung beider Arten bedeutet den Bau/Ausbau mehrspuriger Straßen und auch des ÖPNV. Dieses Konzept verfolgten in den 1970er Jahren besonders westdeutsche Großstädte mit der Verlegung von Straßenbahnen unter die Erde bzw. der Entwicklung von sogenannten Stadtbahnen. Die einseitige Bevorzugung des Individualverkehrs heißt dagegen, Straßenbahnen und Oberleitungsbusse als Verkehrshindernis zu betrachten und diese abzuschaffen. Die als Ersatz bereitgestellten Busverbindungen weisen dann keine oder nur eine geringe Trennung vom Individualverkehr (etwa durch einzelne Busspuren) auf und sind als Ersatz für autogewohnte Menschen unattraktiv.

Eine hohe Gewichtung von öffentlichen Verkehren kann auch den Bau von großflächigen P+R-Anlagen bedeuten oder die kommunale Förderung von Verbundbildungen und attraktiven Nahverkehrstarifen. Grundüberlegung ist hier, motorisierten Individualverkehr durch einen hohen Prozentanteil ÖPNV zu vermeiden. Bis heute stellen jedoch besonders kleinere Städte in Deutschland die Finanzierung für einen gut ausgebauten ÖPNV nicht bereit oder sind wegen ihrer Finanzlage nicht dazu imstande (diese Situation ist u. a. in der Schweiz anders). Die Bereitstellung ausreichender Straßen ist eine Pflichtleistung, ÖPNV erscheint dagegen oft nur als ein ergänzendes Angebot für bestimmte Personengruppen – die Pflichtleistung besteht dann aus einem Grundangebot, besondere Attraktivität ist nicht gefordert.

Autogerecht kann also bedeuten, dass der Individual- bzw. notwendige öffentliche (Liefer)verkehr absolute Priorität hat und ÖPNV auf geringem Niveau nebenherläuft. Es entstehen dann im ÖPNV Busnetze mit hohen Taktabständen und Busbahnhöfe mit geringer Nutzung. Andererseits können beide Verkehrsarten gleiche Priorität haben. In diesem Fall entstehen moderne Straßen und gleichzeitig hochwertige, vom übrigen Verkehr getrennte Bahnnetze; dem Autoverkehr wird jedoch optimale Qualität gewährt. Die Alternative wäre absolute Priorität für den ÖPNV.

Fakt ist, Konzepte für die Innenstadt müssen an diverse Faktoren gebunden sein, nicht nur für den Autofahrer, sondern allgemein für die Mobilität aller Bürger und natürlich auch solcher, die mit Einschränkungen, wie etwa Rollstuhlfahrer leben müssen.

Geht es in erster Linie darum, nur Autofreundliche Städte zu finden, dann habt ihr anhand der Tabelle und dem Ranking oben genaue Hinweise, in welcher Stadt sich Autofahrer freuen dürfen und in welcher eher nicht.


Dieselfahrverbote in Städten


Sehr viele Autofahrer sind auch heute noch mit ihrem Diesel unterwegs und immer wieder bekommt man von Fahrverboten zu hören, es ist eigentlich nur die Frage, welche Stadt als Nächste dran ist!?

Ein Faktor für Autofreundliche Städte ist natürlich auch ein mögliches Fahrverbot, darf mein Diesel beispielsweise in Essen noch überhaupt in die Stadt?

Mit solchen Fragen befassen sich auch immer mehr Gerichte und für den Autofahrer sind die meisten Diesel bereits jetzt zur Randnotiz geworden, wie man auch an den Absatzzahlen vom KBA sehen kann, ganz geschweige von den Preisen für Dieselfahrzeuge zu sprechen.

Wer aktuell in einem Diesel unterwegs ist, sollte sich mal genauer die “Green-Zones-App” anschauen, mit Hilfe dieser App habt ihr eine flächendeckende Karte dabei, welche euch auf mögliche Umweltzonen hinweist und euch vor der Einfahrt und möglichen Bußgeldern bewahrt.

Aktuelle Nachrichten und Urteile zur Fahrverboten findet ihr auf Dieselfahrverbote.de


Erfahrungen zu autogerechten Städten


Es gibt kaum etwas besseres, als wahre Erfahrungsberichte und Meinungsäußerungen von Bürgern aus Deutschland.

In diesem Thread bei Motor-Talk findet ihr zu diesem Thema ein Sammelsurium mit passenden Antworten aus Deutschlands Regionen.

Auch wenn sich dort einige gegen die autogerechte Stadt aussprechen, im heutigen Zeitalter kann man nicht einfach Bedürfnisse wegwischen und die Mobilität eingrenzen oder verlängern, viel wichtiger ist ein passendes, tragfähiges Konzept.


Fazit

Ja, es gibt sie: Autofreundliche Städte!

Wie ihr oben gesehen habt, gibt es in Deutschland besonders beliebte Städte, die nahezu perfekt sein müssen für Autofahrer.

Dort stimmt Verkehrsaufkommen, Parkplatzlage, die Kosten für Parkgebühren und Treibstoff und und und, wer seine eigene Stadt in den TOP 5 wieder findet, darf sich also freuen.

Die “Verlierer” sind zwar zumeist größere Städte, wohl vor allem aufgrund der Einwohnermassen und Menge an zugelassenen Fahrzeugen, leider trifft es hier besonders Hamburg, Berlin und München.

Aber auch in größeren Städten wie Dortmund, Essen, Bremen, Köln oder Düsseldorf sieht es alles andere als schlecht aus, diese Städte zeigen sich trotz ihrer Größen und Menschenmengen, als autofreundlich.

Wer häufig mit dem Auto unterwegs ist und möglicherweise Unternehmer ist und dabei Warenlieferungen durchführt (oder etwa Kurierfahrten), für den sind Faktoren für Autofreundliche Städte sehr wichtig, neben dem Standort und der Lage natürlich. Sie verbessern nicht nur die Mobilität im allgemeinen, sondern bringen auch als Kostenfaktor für Treibstoff oder Parkgebühren gewisse Vorteile.

Für Umweltbewusste oder Umweltschützer sind solche Dinge eher weniger interessant, da wird selbst die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zum Großteil gemieden, nur hat dies meiner Meinung nach dann weniger mit Mobilität aus dem 21. Jahrhundert zu tun, viel mehr mit der Mobilität aus dem Mittelalter.

Urbanität insbesondere in Innenstädten gewinnt immer mehr an Bedeutung und lässt sich aufgrund der schnelllebigen Zeit nicht einfach so aufhalten.

Autor im Blog: Janus Schulz

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