Mobilitätsumfrage in deutschen Städten


Mobilitätsumfrage in Deutschland


Wie sieht es tatsächlich mit der Mobilität in deutschen Großstädten aus? Dieser Frage ging erst kürzlich der ADAC nach und wollte von deutschen Bewohnern wissen, wie es um die Mobilität steht.

Bei dieser Mobilitätsumfrage kam es dann im Endergebnis zu überraschenden Ergebnissen, bei den über 9000 Befragten war nämlich Köln an letzter Stelle, dicht gefolgt von den Städten Duisburg und Berlin.

Vorbildlich und scheinbar mit der Zeit gehen Dresden und Leipzig, die deutschen Großstädte in Ostdeutschland liegen auf Platz 1 und 2.

Wie die Mobilitätsumfrage und Mobilitätsstudie genau ausgesehen hat und welche Schlüsse man daraus ziehen kann, lest ihr heute in meinem neuen Autoblog-Artikel.


Zufriedenheitsindex gesamt


Die vollständigen Ergebnisse und Platzierungen bei der Mobilitätsumfrage sehen wie folgt aus:

  1. Dresden
  2. Leipzig
  3. Hannover
  4. Bremen
  5. München
  6. Dortmund
  7. Nürnberg
  8. Frankfurt am Main
  9. Düsseldorf
  10. Essen
  11. Hamburg
  12. Stuttgart
  13. Berlin
  14. Duisburg
  15. Köln

Einige bekannte Großstädte liegen damit weiter unten im Ranking bei der Mobilität, als ihnen vielleicht lieb ist.

Während Dresden und Leipzig aus den neuen Bundesländern das Ranking anführen und nahezu für alle anderen Städte als Vorbild gelten dürften, ist besonders Köln enttäuschend, dabei hat die Stadt am Rhein sonst einen sehr guten Ruf.

Alleine in den Städten die sich im unteren Drittel der Mobilitätsumfrage befinden, vergeuden Autofahrer im Schnitt 50 Std. wertvolle Zeit und zwar im Stau. Ärgerlich, oder?

Eines sollte man dabei jedoch nicht vergessen, Baustellen sind ein Großteil der Probleme, welche die Mobilität einschränken können.

Leider sind die wirklich großen Städte wie Berlin, Hamburg oder Köln hier nun mal gezeichnet, da zwangsläufig für viele Menschen natürlich auch entsprechend mehr Wohnraum zur Verfügung gestellt werden muss.

Wo ist die Zufriedenheit groß?

Wirklich zufrieden zeigen sich übergreifend bei der Mobilitätsumfrage vor allem die Fußgänger.

Ausreichend Platz und Raum steht ihnen weites gehend zur Verfügung, so macht ein Spaziergang durch die Altstadt natürlich am meisten Spaß.

Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs ÖPNV sind ebenfalls recht zufrieden, auch bei Radfahrern ist die allgemeine Zufriedenheit noch als passabel zu bezeichnen. In Köln kommen Radfahrer und Autofahrer recht häufig auf Tuchfühlung.

Wirklich sehr unzufrieden sind die Autofahrer, damit sind nicht nur die unzähligen Hindernisse und Staus gemeint, sondern auch die teilweise horrenden Parkgebühren in deutschen Großstädten.


Vorbilder Dresden und Leipzig?


Die Städte Dresden und Leipzig als Vorbild bei der Mobilität? Ja, durchaus!

In Dresden und Leipzig ist die Mobilitätsumfrage besonders gut ausgefallen, demnach sind beide Städte im Ranking beim Zufriedenheitsindex auch ganz oben.

Doch was machen diese beiden historischen Städte besser? Eindeutig entscheidend ist hier der öffentliche Nahverkehr und auch die Zufriedenheit der Fußgänger.

Wer in Dresdens Innenstadt wohnt, kann beispielsweise komplett auf ein Auto verzichten, der Nahverkehr ist so gut vernetzt, dass man schnell von A nach B kommt. Auch die Sauberkeit des ÖPNV kann in Dresden als besonders gut hervorgehoben werden.

In Leipzig ist der öffentliche Nahverkehr ähnlich gut ausgebaut und besonders gelobt wird hier die Wartezeit und die kurzen Wege zwischen den Stationen.

Der Verkehr fließt in beiden Städten, so wie man es sich immer wünscht, keine wirklichen Staus oder Hindernisse, insgesamt kann man hier den Planern und Verantwortlichen ein Lob aussprechen, denn eine gute Planung führte zu diesem positiven Ergebnis.

Was man jedoch ebenfalls beachten sollte, in Dresden und Leipzig wurden zum Teil auch größere Investitionssummen in die Hand genommen, als dies auf andere Städte zutrifft. Der Solidaritätszuschlag dürfte hier u.a. sinnvoll Anwendung gefunden haben.


Negativbeispiel Köln


Nicht ganz so positiv sehen es die Rheinländer, Köln hat nicht nur eine große Menge an Menschen und Verkehrsteilnehmern zu bewältigen, auch die Anzahl der Baustellen ist enorm.

Die Anzahl der Baustellen behindert natürlich die Mobilität an allen Ecken, so kommt es leider auch vor, dass der Verkehr selbst zur Mittagszeit nicht richtig fließt. Im Feierabendverkehr wird es richtig schlimm, denn dann kommen alle Probleme zusammen, Baustellen, Stau und die hohe Anzahl an Pendlern.

Das S-Bahn Netz wird schon jahrelang bemängelt und kann die hohe Anzahl der Pendler ( knapp 470.000 ) nicht wirklich bewältigen, auch die Ampel- und Verkehrsführung ist alles andere als intuitiv und modern.

Kluge und innovative Entscheidungen sind bei der Verkehrsplanung in einer Großstadt von Nöten, scheinbar wurde dies in den Jahren zuvor in Köln versäumt. Dies zeigt auch ein von 2009 erarbeiteter Umsetzungsplan, welcher über 110 Punkte enthielt, von diesen bis heute jedoch nicht ganz ein Viertel abgearbeitet wurden.

Leider ist der Umgang untereinander aufgrund der Vielzahl von Problemen in Köln dementsprechend rauer, es wird auch mal geflucht oder geschimpft, der Ärger über den Stau überwiegt an dieser Stelle.

Aktuell bleibt Köln ein Fass, welches schnell zum Überlaufen gebracht werden kann, dafür ist lediglich eine Störung wie beispielsweise eine Fahrbahnsperrung bereits ausreichend und es geht fast nichts mehr auf den Straßen.

Wenn es in Köln gekracht hat, ist ein PKW Gutachten manchmal Gold wert!

Lösungen um die Mobilität in Köln zu verbessern

Das gesamte Konzept sollte nochmals überdacht werden, denn die Fehler von Politik und der Verwaltung sind offensichtlich und nun zahlen die Kölner die Zeche dafür.

Zukunftsweisende Konzepte müssen her, nicht nur für Autofahrern sondern eben auch für den ÖPNV und die Radfahrer, immerhin für Radfahrer gibt es bereits ein verbessertes Konzept.

Auch die Rheinbrücken, wie beispielsweise die Brücke von Leverkusen kommend ist sanierungsbedürftig, die Probleme stauen sich auf und sollten schnellstens abgearbeitet werden.

Weiterhin sollte der öffentliche Nahverkehr im Kölner Umland ausgebaut werden, andernfalls ist hier eine weitere Zunahme von Pendlern die Folge und damit noch mehr Verkehr in der Kölner Innenstadt.

Kluge Köpfe müssen her und richtige Ideen umgesetzt werden, ich kann nur hoffen, dass dies einer wichtigen und bedeutenden Stadt wie Köln gelingt.

Mit einer Zukunftslösung “Vorfahrt für das Rad”, könnte der Rheinmetropole immerhin ein Spagat gelingen und so zumindest die Anzahl der Autofahrer und Pendler etwas gesenkt werden können, möglich machen dies spezielle Fahrradstraßen.


Können Umweltplaketten die Probleme eindämmen?


Davon gehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht aus, denn die Grundproblematik bleibt.

Fahrzeuge welche anhand von speziellen Umweltplaketten aus den Innenstädten verbannt werden, können die Probleme nur in kleinen Maßen senken.

Auch was Fahrverbote von speziellen Euro Dieselfahrzeugen angeht, kann man von keiner grundlegenden Verbesserung sprechen.

Pendler und solche die Tag für Tag in die Stadt müssen werden dann einfach nur andere Wege finden wie z.B das Fahrrad oder den ÖPNV und damit sind sie direkt oder indirekt ein weiterer Verkehrsteilnehmer.

Umso wichtiger könnten auch zukünftig die neuen Euro 6d Dieselautos werden, mit solchen Fahrzeugen wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch längerfristig die Innenstadt befahren lassen.

Einen wichtigen Anteil werden auch Elektroautos bekommen, denn die Abgasproblematik und die erhöhten Nox-Werte sind auch bei stockendem Verkehr schnell überschritten.


Mobilitätsstudie vom BMVI


Noch genauere Werte und Ergebnisse darf man sich von der Mobilitätsstudie des BMVI ( Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ) erhoffen.

Bei der aktuellen Studie zur Mobilität werden über 130.000 Haushalte befragt und damit dürften die Ergebnisse noch genauer und ausführlicher werden.

Anhand der aufwendigen Auswertung darf man jedoch erst im Sommer 2018 mit einer Veröffentlichung der Ergebnisse rechnen. Leider verlaufen solche Projekte immer sehr zäh und schreiten langsam voran, bis dahin könnten sich bereits grundlegende Dinge geändert haben.

In jedem Fall sind solche Studien sinnvoll und deshalb sollte auch jeder Befragte daran teilnehmen. Aus den Ergebnissen lassen sich wichtige Informationen gewinnen um so für die Zukunft sinnvolle und zukunftsträchtige Wege der Mobilität erarbeiten zu können.


Probleme bei der Umsetzung


Das Schlusslicht Köln hat unter anderem erhebliche Hürden zu meistern, so ist der Innenstadtkern beispielsweise auf einer altertümlichen Bauweise aufgebaut und die frühere Stadtmauer hat ihre Daseinsberechtigung.

Einfach so umbauen und abreißen ist also kaum oder überhaupt nicht mögliche, auch andere Städte haben ähnliche Probleme und müssen damit zurecht kommen.

Fehler seitens Politik oder Verwaltung sind demnach nicht das einzige Problem, bei der Gestaltung von Verkehrssystemen und Mobilitätssystemen.

Es braucht in Zukunft noch mehr Projekte wie z.B. die bekannten P+R ( Park and Ride ) Projekte um den Verkehr in den Innenstädten zu senken und damit den Verkehrsfluss nicht noch weiter zu belasten.


Fazit zur Mobilitätsumfrage

Grundsätzlich möchte ich bei nicht einmal 10.000 Befragten ungern von einem Gesamtzustand sprechen, dafür dürfte sich die Mobilitätsstudie des BVMI besser anbieten, welche jedoch noch auf sich Warten lässt.

Dennoch ist die Stimmung gerade in Großstädten schon teilweise am Tiefpunkt angelangt, vor allem die Autofahrer selbst müssen büßen, ob es hohe Parkgebühren sind oder zusätzliche Kosten z.B. durch “Knöllchen” aufgrund von Parkplatzmangel.

Gerade in großen Städten Deutschlands kommt Jung und Alt zusammen, jeder ist ein Teil im Verkehrssystem und deshalb ist es auch so schwierig auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, denn es spielen diverse Aspekte eine Hauptrolle.

Städte wie Köln, aber auch Duisburg müssen für die Zukunft tragfähige Konzepte erarbeiten und diese auch zeitnah umsetzen, dafür bedarf es nicht nur kluge Köpfe, sondern vor allem auch Funktionäre, welche wichtige Entscheidungen alleine treffen können.

Die Mobilitätsumfrage ist nur ein kleiner Ausblick darauf, wie es derzeit in Deutschlands Großstädten mit der Mobilität ausschaut, die bekannten Probleme müssen angepackt und zielgerecht umgesetzt werden, denn die Grundprobleme verschwinden nicht von heute auf morgen.

Autor im Autoblog: Janus Schulz

 

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